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Aufgrund der Kürzungen des ursprünglichen Projektumfangs wurde kein Digitalisat des Objekts erstellt.  
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Das Mittelfeld ist in drei [[rechteck|langrechteckige]] [[(Bild)Feld|Felder]] mit geschnitzten floralen Ornamenten unterteilt; die Unterteilung wird bestimmt durch die Position der Schnurlöcher. Sie sind von einem vertieft geschnitzten Kreis umgeben; in den Vertiefungen waren ursprünglich wohl Knöpfe angebracht. Hierdruch entstehen zwei annähernd [[Quadrat|quadratische]] Felder mit einem vertieften Kreis. Die Schnitzerei ist insgesamt recht flach gehalten.




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Auf der Innenseite läuft senkrecht zu den Schnurlöchern ein gelbes Band mit einem in feinen roten Linien aufgemalten Rautenmuster (siehe hierzu: [[Literaturliste_Tibetische_Buchdeckel|Grönbold, ''Tibetische Buchdeckel'' (1991)]], 14).  
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Das Besondere an diesem Paar ist, dass beide Deckel außen geschnitzt sind. Das war bisher von Pāla- Deckeln nicht bekannt.
Das Besondere an diesem Paar ist, dass beide Deckel außen geschnitzt sind. Das war bisher von Pāla- Deckeln nicht bekannt.
Die Deckel sind innen bemalt, wie bei Pāla-Handschriften üblich.
Die Deckel sind innen bemalt, wie bei Pāla-Handschriften üblich.
Die Malerei ist in manchen Einzelheiten mit der eines Deckels des 11. Jh. In Los Angeles vergleichbar ([[Literaturliste_Tibetische_Buchdeckel|''Light of Asia'' (1984)]], No. 7, 59  (P. Pal) und [[Literaturliste_Tibetische_Buchdeckel|Pal/Meek-Pekarik, ''Buddhist book illuminations'' (1988)]], Pl. 17 und 73f.).
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Dieses Deckelpaar ist ein sehr wichtiges Bindeglied zwischen den indischen und tibetischen Deckeln. Es zeigt, dass gewisse Elemente der Deckelgestaltung schon in Indien vorhanden waren, wenn auch sehr selten, die dann in Tibet ausgebaut wurden: Die Bearbeitung der Außenseiten mit Schnitzerei und einem umgebenden Lotusblätterrand, wenngleich dieser hier nur gemalt ist.
 
Dieses Deckelpaar ist ein sehr wichtiges Bindeglied zwischen den indischen und tibetischen Deckeln. Es zeigt, dass gewisse Elemente der Deckelgestaltung - wenn auch sehr selten - schon in Indien vorhanden waren, die dann in Tibet ausgebaut wurden: Die Bearbeitung der Außenseiten mit Schnitzerei und einem umgebenden Lotusblätterrand, wenngleich dieser hier nur gemalt ist.


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[[Literaturliste_Tibetische_Buchdeckel|''Light of Asia'' (1984)]], No. 7, 59 (P. Pal).
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== Empfohlene Zitierweise ==
 
Günter Grönbold/Samyo Rode. Buchdeckel (Oberdeckel) zu einer buddhistischen Palmblatthandschrift - BSB Cod.sanscr. 600(1. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.
 
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Aktuelle Version vom 25. September 2019, 11:06 Uhr

Übersicht
Signatur Cod.sanscr. 600(1
Maße 64 mm x 579 mm x 13 mm
Datierung 12. Jh.
Ort Bihar oder Bengalen
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Kategorie:Tibetische_Buchdeckel

Beschreibung: Günter Grönbold/Samyo Rode. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.

Aufgrund der Kürzungen des ursprünglichen Projektumfangs wurde kein Digitalisat des Objekts erstellt.


Das besondere an diesem Deckelpaar ist, dass beide Deckel auf der Außenseite mit Schnitzereien versehen sind.

Zugehöriger Oberdeckel/Unterdeckel

Zugehöriger Unterdeckel: Cod.sanscr. 600(2


Entstehung

12. Jh., Bihar oder Bengalen


Maße

Oberdeckel:

64 mm x 579 mm x 13 mm


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

33 mm x 544 mm


Mittelfeldbegrenzung:

ca. 3-5 mm


Rahmen:

ca. 10-11 mm


Material und Technik

Holz, geschnitzt und mit Farbe bemalt.


Zu den Ergebnissen der materialwissenschaftlichen und kunsttechnologischen Untersuchungen durch das Institut für Bestandserhaltung und Restaurierung (IBR).


Beschreibung des Äußeren

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Das Mittelfeld ist in drei langrechteckige Felder mit geschnitzten floralen Ornamenten unterteilt; die Unterteilung wird bestimmt durch die Position der Schnurlöcher. Sie sind von einem vertieft geschnitzten Kreis umgeben; in den Vertiefungen waren ursprünglich wohl Knöpfe angebracht. Hierdruch entstehen zwei annähernd quadratische Felder mit einem vertieften Kreis. Die Schnitzerei ist insgesamt recht flach gehalten.


Mittelfeldbegrenzung:

Das Mittelfeld ist von einem glatten, konkav gewölbten (??) Steg umgeben.


Rahmen:

Der Rand des Deckels ist glatt und bemalt mit einem Lotusblätterfries.


Innenseite (Zierseite):

Durch vertikale, gemalte Bänder mit geometrischen Motiven ist die Innenseite des Deckels in drei gleich große Felder unterteilt. Jedes Feld ist wiederum in je drei runden Bildfeldern mit figürlichen Darstellungen gegliedert.


Zustandsberichte

Die Bemalung auf der Innenseite ist teilweise stark abgerieben.


Ikonographie

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im mittleren Feld ist eine geschlossene Blüte zu sehen, am linken Rand des linken Feldes sowie am rechten Rand des rechten Feldes ist je eine nach außen blickende Gans dargestellt. Der Rest der drei Felder ist mit Ranken gefüllt.


Innenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Auf der Innenseite läuft senkrecht zu den Schnurlöchern ein gelbes Band mit einem in feinen roten Linien aufgemalten Rautenmuster (siehe hierzu: Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 14). In jedem der drei Felder sind drei Gottheiten abgebildet, zwischen deren Mandorlas schnurartige Ornamente mit Perlenanhängern abgebildet sind. Jede Figur sitzt auf einem Thron, dessen Spitzen über den Schultern hervorragen, und vor einem runden Polster, das durch seine Musterung erkennbar ist. Die Farbe des Kissens und er Mandorla unterscheidet sich zwischen den einzelnen Figuren jeweils. Die Zentralfigur ist Prajñāpāramitā; sie hat gelbe Körperfarbe und führt die Geste des Dharma-Rades aus. Zu beiden Seiten liegt neben ihr je ein Buch auf einer Lotusblüte. Bei den anderen Gestalten handelt es sich um Bodhisattvas, evtl. sind es die acht großen Bodhisattvas. Links von Prajñāpāramitā sitzt ein grüner Bodhisattva mit blauem Lotus, der auf ihrer rechten Seite ist von blauer Körperfarbe und hält einen weißen Lotus. Nach rechts hin sind sie der Reihe nach gelb, rot und nochmals gelb, der letzte ist recht stark abgerieben. Die beiden linken Figuren sind kaum erkennbar, der dritte von links hat eine gelbe Körperfarbe und führt mit der rechten Hand die Geste der Lehrverkündung (skt. vitarka-mudrā) zur Brust hin aus, das Attribut in der linken Hand ist nicht erkennbar. Von ihnen tragen alle eine fünfspitzige Krone, Schmuck und befinden sich in MahārājalĪlā-Haltung.


Stil und Einordnung

Das Besondere an diesem Paar ist, dass beide Deckel außen geschnitzt sind. Das war bisher von Pāla- Deckeln nicht bekannt. Die Deckel sind innen bemalt, wie bei Pāla-Handschriften üblich.

Die Malerei ist in manchen Einzelheiten mit der eines Deckels des 11. Jh. In Los Angeles vergleichbar (Light of Asia (1984), No. 7, 59 (P. Pal) und Pal/Meek-Pekarik, Buddhist book illuminations (1988), Pl. 17 und 73f.).

Dieses Deckelpaar ist ein sehr wichtiges Bindeglied zwischen den indischen und tibetischen Deckeln. Es zeigt, dass gewisse Elemente der Deckelgestaltung - wenn auch sehr selten - schon in Indien vorhanden waren, die dann in Tibet ausgebaut wurden: Die Bearbeitung der Außenseiten mit Schnitzerei und einem umgebenden Lotusblätterrand, wenngleich dieser hier nur gemalt ist.


Provenienz

1990 von James Singer (London) für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 14, 24f.

Light of Asia (1984), No. 7, 59 (P. Pal).

Pal/Meek-Pekarik, Buddhist book illuminations (1988).


Empfohlene Zitierweise

Günter Grönbold/Samyo Rode. Buchdeckel (Oberdeckel) zu einer buddhistischen Palmblatthandschrift - BSB Cod.sanscr. 600(1. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.

URL: https://einbaende.digitale-sammlungen.de/Prachteinbaende/Cod.sanscr._600(1_Hauptaufnahme, aufgerufen am 02.09.2024