Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 495

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Übersicht
Signatur Cod.tibet. 495
Maße 98-99 mm x 314 mm x 15 mm
Datierung ca. 15./16. Jh.
Ort Tibet/Xizang
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Kategorie:Tibetische_Buchdeckel

Beschreibung: Günter Grönbold/Samyo Rode. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.


Das Besondere an diesem Deckel ist, dass das vertiefte Mittelfeld durchbrochen geschnitzt ist, wobei auch die Rückseite vertieft ist.

Entstehung

unbekannt, ca. 15. Jh./16. Jh. in Tibet/Xizang.


Maße

Oberdeckel:

98-99 mm x 314 mm x 15 mm


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

49-50 mm x 263 mm


Mittelfeldbegrenzung:

9-10 mm


Rahmen:

15-17 mm


Material und Technik

Geschnitzter und ursprünglich vergoldeter Buchdeckel aus Holz


Beschreibung des Äußeren

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Um eine Zentralfigur bildet eine Ranke zu jeder Seite zwei Rehen von je vier Medaillons, in denen figürliche oder vegetabile Darstellungen zu sehen sind.


Mittelfeldbegrenzung:

Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen einfachen Stegen.


Rahmen:

Den rahmen bildet ein stilisierter Lotusblätterfries, der von der Mitte einer jeden Seite ausgeht.


Schmalseite 1:

In flacher Schnitzerei ist vergoldetes Rankenwerk erkennbar.


Längsseite 1:

Die Längsseite war vergoldet.


Schmalseite 2:

Die Schmalseite war vergoldet.


Längsseite 2:

Die Längsseite war vergoldet.


Profil:

Die Höhe des Deckels ist an den Rändern etwas kleiner als in der Mitte.


Zustandsberichte

Eine Figur in der rechten Hälfte des Mittelfeldes ist herausgebrochen. Die Vergoldung ist teilweise abgerieben.


Ikonographie

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im Zentrum des Mittelfeldes sitzt die vierarmige Prajñāpāramitā (rechts oben Vajra, links oben Buch haltend, Haupthände in Meditationsgeste, skt. Dhyāna-mudrā). Im Thronbogen (skt. Toraṇa) ihres Löwenthrones sind rechts und links von unten je ein Elefant, gehörnter Löwe (skt. Vyāla) und Seeungeheuer (skt. Makara), ganz oben ein Vogelwesen (skt. Garuḍa), unter ihm zwei Schlangenwesen (skt. Nāga). Um das ganze spannt sich eine Flammenmandorla.

Von dem Mittelteil gehen stilisierte Ranken aus, die nach jeder Seite zweimal vier Medaillons bilden. Ganz außen befinden sich darin jeweils oben ein offener, unten ein geschlossener Lotus. Neben dem Thron steht unten links und rechts Padmapāṇi. In den restlichen Medaillons sitzt immer Buddha mit der Geste der Erdberührung (skt. Bhumisparsa-mudra).


Stil und Einordnung

Durchbrochen gearbeitete Deckels sind selten, s. z.B. Cod.tibet. 148, Cod.tibet. 1010 sowie Pal/Meek-Pekarik, Buddhist book illuminations (1988), fig. 61. Ein mit letzterem vergleichbarer Deckel befindet sich in bayerischem Privatbesitz.


Provenienz

1988 von N.G. Ronge, Ittenbach für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 74f.

Pal/Meek-Pekarik, Buddhist book illuminations (1988), fig. 61.


Empfohlene Zitierweise

Günter Grönbold/Samyo Rode. Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 495. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.

URL: https://einbaende.digitale-sammlungen.de/Prachteinbaende/Cod.tibet._495_Hauptaufnahme, aufgerufen am 29.03.2024