Ottonische Elfenbeintafel (Spolie) - BSB Clm 21586#Einband
Übersicht | |
Signatur | Clm 21586#Einband |
Maße | 191 mm x 130 mm |
Datierung | Ende 10. / Anfang 11. Jh. |
Ort | Trier (Umkreis) |
Objekttyp | Elfenbeinschnitzerei |
Katalogisierungsebene | Spolie (component) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Westliche Prachteinbände |
Kurzaufnahme zum Einband im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Kurzaufnahme der Handschrift mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Handschriftendigitalisat |
Einbanddigitalisat |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Caroline Smout 2018, Kurzerfassung
Ottonische Elfenbeintafel, als Spolie verwendet zur Dekoration des Vorderdeckels von Clm 21586#Einband.
Informationen zum Trägerband
Überliefert mit: Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 21586 : Evangelistar, Deutschland, Freising (?), 1. Viertel 11. Jh.
Entstehung
Ende 10. / Anfang 11. Jahrhundert, Trier (Umkreis)
Maße
191 mm x 130 mm
Material und Technik
Beschreibung des Äußeren
Figürliche Darstellung in Halbrelief, umgeben von einer Rahmenschräge mit einem Fries aus stark gezackten Blattpalmetten (Abb. 1).
Inschriften/herstellungsbezogene Marken und Zeichen
Auf der Inschriftentafel über dem Kreuz: Iesus Nazarenus Rex Iudeorum.
Zustandsberichte
Jeweils ein Riss links und rechts im Ornamentband der oberen Rahmenleiste. Der Zeigefinger der rechten Hand Christi ist abgebrochen.
Ikonographie
Kreuzigung mit Maria und Johannes dem Evangelisten. Der gekreuzigte Christus ist mit gesenktem Haupt und geknickten Knien dargestellt. Am Fuße des Kreuzes windet sich um einen Baumstumpf die Schlange.
Stil und Einordnung
„Die Tafel wird von der Forschung mit der Kreuzigungsszene auf dem Vorderdeckel des Codex Aureus aus Echternach (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs 156142) in Zusammenhang gebracht. In diesem Kontext wird auch eine andere Kreuzigungsgruppe auf dem Vorderdeckel eines Evangeliars in Manchester (John Rylands Library, Ms. lat. 10) genannt. Obwohl stilistisch unterschiedlich, gelten die Elfenbeinkreuzigungen aus München und Manchester als Nachfolgewerke aus dem engeren Kreis des Echternacher Meisters. Sie werden beide ins frühe 11. Jahrhundert datiert.“ (Prachteinbände 870–1685 (2001), Nr. 21 (B. Hernad); vgl. Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen, Bd. 2 (1918), Nr. 30). Ob die Elfenbeintafel schon im 11. Jahrhundert zu der Handschrift gehörte, lässt sich nicht mehr feststellen.
Literaturhinweise
Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen, Bd. 2 (1918), Nr. 30.
Prachteinbände 870–1685 (2001), Nr. 21 (B. Hernad).