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Version vom 6. September 2018, 08:36 Uhr
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 331 |
Maße | 214-216 mm x 681 mm x 32 mm |
Datierung | ca. 16./17. Jh. |
Ort | Tibet/Xizang |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Tibetischer Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Digitalisat |
Materialanalyse |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016
Bei diesem Buchdeckel war die dem Buchblock zugewandte Innenseite beschnitzt, die Außenseite war ursprünglich mit Malerei verziert.
Entstehung
unbekannt, ca. 16./17. Jh. in Tibet/Xizang
Maße
214-216 mm x 681 mm x 32 mm
Außenseite:
Mittelfeld:
58 x min. 118 mm (da die Farbe stark abgerieben ist, sind teilwiese keine eindeutigeren Ergebnisse möglich)
Mittelfeldbegrenzung:
oben, unten und links 6 mm (da die Farbe stark abgerieben ist, sind teilwiese keine eindeutigeren Ergebnisse möglich)
Rahmen:
43-44 mm breit
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
101-104 mm x 565 mm
Mittelfeldbegrenzung:
19-20 mm breit
Rahmen:
37-39 mm breit
Material und Technik
Geschnitzter, vergoldeter und teilweise bemalter Buchdeckel aus schwerem Holz
Beschreibung des Äußeren
Außenseite:
Mittelfeld:
Auf der Außenseite war ursprünglich ein Feld aufgemalt, das drei Reihen von Kreisen enthielt, die in konzentrischen schwarzen Umrisslinien auf rotem Untergrund gezeichnet waren.
Mittelfeldbegrenzung:
Außen schließt ein gelber Rand von ca. 43 mm Breite an, in dem Lotusblätter in Umrisslinien zu sehen waren.
Rahmen:
Ganz außen folgt nochmal ein roter Streifen (ca. 7 mm).
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Eine Ranke bildet fünf Medaillons, in denen jeweils eine sitzende Figur dargestellt ist.
Mittelfeldbegrenzung:
Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen Stegen.
Rahmen:
Dann folgt ein breiter Fries mit Rankenwerk, wobei in jedem zweiten Feld der Ranken eine sitzenden Figur erkennbar ist.
Schmalseite 1:
An der Schmalseite ist eine Ranke dargestellt, die fünf Felder bildet. Im linken Feld ist ein Buchstabe eingeschnitzt, im mittleren ist eine figürliche Darstellung erkennbar.
Längsseite 1:
Die Längsseite weist Reste von Vergoldung auf.
Schmalseite 2:
Die Schmalseite ist vergoldet.
Längsseite 2:
Die Längsseite weist Reste von Vergoldung auf.
Profil:
Die Außenseite des Deckels ist gewölbt.
Ausrichtung im Raum und Arrangement
Wie die Wölbung erkennen lässt, handelt es sich um einen Unterdeckel, sodass die geschnitzte Seite in diesem Fall die Innenseite sein muss. Einen weiteren Hinweis darauf liefern die Orientierung des Kīrtimukha und des Buchstaben „Ka“ (= Bd. 1) an der linken Stirnseite.
Inschriften/herstellungsbezogene Marken und Zeichen
Der Buchstabe „Ka“ ist an der linken Stirnseite im linken Feld zu sehen. Es handelt sich um die Angabe, dass Band 1 vorliegt.
Zustandsberichte
Die Farbe auf der Außenseite des Deckels ist teilweise sehr stark abgerieben. Die Vergoldung der Längsseiten ist stark abgerieben. Auf der linken Seite des Mittelfeldes ist ein Stück Holz herausgestemmt worden.
Ikonographie
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Im Mittelfeld bildet eine kräftige Ranke fünf kreisförmige Medaillons, in denen sich Blüten befinden, die man wieder in Aufsicht sieht. In den Blüten sitzen auf einem Lotus vor glatter Mandorla fünf Buddhas (von links): Amitāyus (rechts Gefäß, links die Geste der Meditation, skt. Dhyāna-mudrā), Amoghasiddhi (? rechts die Geste der Gewährung der Furchtlosigkeit, skt. Abhaya-mudrā, links Keule (?)), Amitāyus (rechts Gefäß, links Meditationsgeste, skt. Dhyāna-mudrā), Śākyamuni (rechts Bettelschale, links Meditationsgeste, skt. Dhyāna-mudrā), Amoghasiddhi (rechts Geste der Gewährung der Furchtlosigkeit, skt. Abhaya-mudrā, links Meditationsgeste, skt. Dhyāna-mudrā, doppelter Vajra als Attribut). Jeder Buddha ist innerhalb der großen Ranke von vier kleinen Figuren umgeben, die zwischen den Blättern der Ranke sitzen.
Rahmen:
Es folgt ein breites Rankenwerk, das oben und unten jeweils vier Medaillons bildet. Darin sitzen oben in Vajrasitzhaltung vor glatter Mandorla auf Lotus von rechts nach links die Opfergöttinen Gandhā mit Muschel mit Duftessenz, Dīpā mit Lampe, Dhūpā mit Rauchopfergefäß und eine Gottheit mit Buch (?). Unten sitzen ebenfalls vor glatter Mandorla (von links nach rechts) die vier Ritualgottheiten Vajrapāśa mit Fangschlinge, Vajrāṅkuśī mit Eisenhaken, Vajraśṛṅkhalā mit Eisenkette und Vajraghaṇṭā mit Glocke.
Schmalseite 1:
In der Mitte der Schmalseite ist ein Ruhmesantlitz dargestellt.
Provenienz
1987 von Galerie Hardt, Radevormwald für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 80f.