Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 42

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Übersicht
Signatur Cod.tibet. 42
Maße 144-145 mm x 443 mm x 21 mm
Datierung 17./18. Jh.
Ort Tibet/Xizang
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Tibetischer Buchdeckel

Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016


Tibetischer Buchdeckel aus Holz. Außenseite konvex und unbearbeitet; die Innenseite mit Schnitzwerk versehen.

Entstehung

Im 17./18. Jh von einem unbekannten tibetischen Künstler geschaffen.


Maße

Oberdeckel:

144-145 mm x 443 mm x 21 mm


Innenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

71 mm x 364 mm


Mittelfeldbegrenzung:

17-18 mm breit


Rahmen:

21-24 mm breit


Material und Technik

Buchdeckel aus Holz. Die Außenseite unbearbeitet, die Innenseite mit Schnitzerei verziert.


Beschreibung des Äußeren

Außenseite:

Die Außenseite ist ungestaltet.


Innenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Fünf Figuren sitzen jeweils auf einem Löwenthron, der aus einer Ranke wächst, in der Mitte die Hauptfigur. Zwischen den Thronen befinden sich je zwei Reihen von wesentlich kleineren Figuren, dazwischen Ranken; außen je eine weitere Gestalten.


Mittelfeldbegrenzung:

Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen doppelten Stegen.


Rahmen:

Leicht vertiefter Rankenfries, in den oben acht Symbole, unten sieben figürliche Darstellungen eingearbeitet sind.


Inschriften/herstellungsbezogene Marken und Zeichen

In der Mitte der Schmaseite 1 ist ein Ruhmesantlitz, von dem Ranken nach rechts und links gehen; ganz links ist der Buchstabe ‚Ka‘ [= Bd. 1].


Zustandsberichte

Die Außenseite des Deckels ist links etwas beschädigt. Die rechte obere Hand der Mittelfigur auf der Innenseite ist abgesprengt.


Ikonographie

Innenseite (Zierseite)

Mittelfeld:

Dargestellt sind fünf Gottheiten. Der Thronbogen des Throns der Zentralfigur, der Prajñāpāramitā, zeigt rechts und links von unten jeweils Elefant, Reiter und gehörnten Löwen, Seeungeheuer, oben ein Vogelwesen mit zwei Apsaras. Hinter dem Thron ist eine Flammenmandorla sichtbar. Zwei Figuren tragen die Basis des Throns. Die weiteren Gottheiten sind (von links): eine Form des Mañjuśrī, Akṣobhya, Amitāyus und Ratnasambhava. Neben ihnen bildet jeweils rechts und links eine Vase die Thronlaibung, aus der eine große Blüte wächst. Über ihnen ist ein Ruhmesantlitz bei den äußeren bzw. Vogelwesen mit Schlange im Schnabel bei den inneren zu sehen. Zwischen den Figuren befinden sich in Reihen 38 verschiedene Buddhas, Bodhisattvas und Götter.


Rahmen:

Im Rankenfries sind oben die acht glückverheißenden Symbole und unten die sieben Kostbarkeiten eines Weltherrschers eingesprengt.


Schmalseite 1:

In der Mitte ist ein Ruhmesantlitz, von dem Ranken nach rechts und links gehen; ganz links ist der Buchstabe ‚Ka‘ [= Bd. 1].


Provenienz

1975 bei den Stolper Galerien München für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 100f.