Cod.tibet. 115 Hauptaufnahme: Unterschied zwischen den Versionen

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Tibetischer Buchdeckel aus schwerem Holz, die Außenseite mit vergoldetem und teilweise bemaltem Schnitzwerk verziert.
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Geschnitzer, mit [[Material::Gold|Blattgold]] [[Vergoldung|vergoldeter]] und teilweise [[Bemalung|bemalter]] Buchdeckel aus [[Material::Holz]].
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Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen Stegen und eine Zickzacklinie
Um das Mittelfeld läuft eine [[Beschreibung des Äußeren::Perlstab|Perlenreihe]] zwischen [[Beschreibung des Äußeren::Steg|Stegen]] und eine Zickzacklinie




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Nach dem Mittelfeldsteg folgt ein schmaler und dann ein breiter Blätterfries. In letzteren ist in der Mitte jeder Seite eine Figur eingeschnitzt.
Nach dem Mittelfeldsteg folgt ein schmaler und dann ein breiter [[Ikonographie::Laubwerkornament - AA - stilisiert (+ Rahmendekorationen)|Blätterfries]]. In der Mitte jeder Seite ist eine Figur eingeschnitzt.




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'''Schmalseite 1:'''
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An der linken Stirnseite befinden sich sieben Felder. Im ersten, vierten und siebten Feld stehen Schriftzeichen, in den anderen sind Abbildungen eingeschnitzt.
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== Inschriften/herstellungsbezogene Marken und Zeichen ==
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In der Mitte von Schmalseite 1 steht zwischen je zwei Tschörten der Buchstabe ‚Kaṃ‘. Links sind noch die Worte’Yon bdag‘ herausgeschnitzt, rechts ‚Mi dbaṅ‘.
In der Mitte von Schmalseite 1 steht zwischen je zwei Reliquienschreinen der Buchstabe ‚Kaṃ‘. Links sind noch die Worte’Yon bdag‘ herausgeschnitzt, rechts ‚Mi dbaṅ‘.


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Version vom 11. Juni 2018, 13:34 Uhr

Übersicht
Signatur Cod.tibet. 115
Maße 644 mm x 220 mm x 39 mm
Datierung 1. Hälfte 18. Jh.
Ort Narthang (Tibet)
Objekttyp Buchdeckel
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie bindings (gathered matter components), AAT-ID: 300055023

Beschreibung: Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016


Tibetischer Buchdeckel aus schwerem Holz, die Außenseite mit vergoldetem und teilweise bemaltem Schnitzwerk verziert.

Entstehung

In der 1. Hälfte des 18. Jhs. (1730 - 1742) in Narthang (Tibet) von einem unbekannten Künstler gefertigt.


In Beziehung stehende Werke

Der Deckel gehört mit Cod.tibet. 117 und Cod.tibet. 116 zum selben vielbändigen Werk. Ein ebenfalls dazugehöriger Deckel befindet sich in der Sammlung Essen, Hamburg. Ein weiterer dazugehöriger Deckel, der durchbrochen gearbeitet ist, befindet sich in einer bayerischen Privatsammlung.


Maße

Oberdeckel:

644 mm x 220 mm x 39 mm


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

500 mm x 93-98 mm


Mittelfeldstege:

26-29 mm breit


Rahmen:

36-44 mm breit


Material und Technik

Geschnitzer, mit Blattgold vergoldeter und teilweise bemalter Buchdeckel aus Holz.


Beschreibung des Äußeren

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

In der Mitte des vertieft angelegten Mittelfeldes zentrale figürliche Darstellung; Rechts und links der Zentralfigur sehen wir in je fünf Reihen jeweils elfmal kleinere figürliche Darstellungen.


Mittelfeldsteg:

Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen Stegen und eine Zickzacklinie


Rahmen:

Nach dem Mittelfeldsteg folgt ein schmaler und dann ein breiter Blätterfries. In der Mitte jeder Seite ist eine Figur eingeschnitzt.


Innenseite:

Die Innenseite ist ungestaltet.


Schmalseite 1:

An der linken Stirnseite befinden sich sieben Felder. Im ersten, vierten und siebten Feld stehen Schriftzeichen, in den anderen sind Abbildungen eingeschnitzt.


Inschriften/herstellungsbezogene Marken und Zeichen

In der Mitte von Schmalseite 1 steht zwischen je zwei Reliquienschreinen der Buchstabe ‚Kaṃ‘. Links sind noch die Worte’Yon bdag‘ herausgeschnitzt, rechts ‚Mi dbaṅ‘.


Ikonographie

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Die Mittelfigur ist der Buddha Amitāyus auf einem Thron; er hält eine Vase in Meditationsgeste. Die Mandorla hinter ihm ist blattartig unterteilt. Ein Blätterrand umrahmt eckig den Thron und ragt in den Rand des Mittelfeldes hinein. Am inneren Rand des Mittelfeldes ist oben ein gefältelter Vorhang dargestellt, rechts und links zieht sich von oben nach unten ein einfaches Mäandermuster, unten ein Lotusblätterrand. Unter dem Thron ist neben zwei Pfauen das Reittier (vāhana) der Gottheit zu sehen. Die fünf Gestalten, die den Thron tragen sind: links ein Yakṣa, dann der rabenköpfige Mahākāla, in der Mitte ein vierarmiger Mahākāla, daneben Hayagrīva (mit Pferdekopf), dann wieder ein Yakṣa. Der Thronaufbau besteht auf jeder Seite aus einem Elefanten, darüber einem gehörnten Löwen (skt. vyāla) mit Reiter, dann ein Seeungeheuer. Oben stark vorspringend befindet sich ein Vogelwesen mit zwei Schlangenwesen. Neben Amitāyus stehen zwei vierarmige Gottheiten (Haupthände in Anbetungsgeste, obere erhoben und Blüten haltend). Die Figuren neben der Hauptfigur sind Repliken des Amitāyus vor glatter, einmal unterteilter Mandorla. Nur die Figürchen links und rechts unter dem Thron sind weitere Gottheiten: Links sitzt die grüne Tārā, rechts Jambhala.


Rahmen:

Bei den Figuren handelt es sich um die vier Weltenhüter.


Stil und Einordnung

Die Anlage greift die Gestaltung der sog. Goldthankas (gSer thaṅ) auf, bei denen hinter der Zentralfigur viele Reihen kleiner Repliken derselben zu sehen sind. Solche Thankas sind nach Tucci nicht vor dem 18. Jh. zu datieren. Doch finden sich Vorläufer Darstellungen schon in Alchi, Ladakh.


Provenienz

1984 bei der Galeri Hardt (Radevormwald) für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Grönbold (1991), S. 108f.