Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 637
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 637 |
Maße | 230-233 mm x 750 mm x 29 mm |
Datierung | 18. Jh. |
Ort | Tibet/Xizang |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Kategorie:Tibetische_Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Digitalisat |
Beschreibung: Beschreibung: Günter Grönbold/Samyo Rode. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.
Tibetischer Buchdeckel aus Holz; Außenseite geschnitzt und vergoldet. Das Profil des Deckels fällt seitlich flach ab und ist oben eben.
Entstehung
unbekannt, ca. 18. Jh. in Tibet/Xizang.
Maße
Oberdeckel:
230-233 mm x 750 mm x 29 mm
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
75 mm x 584 mm bzw. 130 mm x 642 mm
Mittelfeldbegrenzung:
31-33 mm breit bzw. 4-5 mm breit
Rahmen:
rechts und links 49-50 mm breit, oben und unten 44-46 mm breit
Der Deckel ist stark verformt / verzogen.
Material und Technik
Holz, geschnitzt und vergoldet.
Beschreibung des Äußeren
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Im Mittelfeld sind acht kreisförmige Medaillons erkennbar, in denen jeweils eine Figur zu sehen ist. Um die Figuren läuft vor der Mittelfeldbegrenzung ein Band mit Buchstaben, das von einem schmalen, erhabenen Steg nach innen begrenzt wird.
Mittelfeldbegrenzung:
Ein erhabener Steg, der auf beiden Seiten von einer Perlenreihe und einem weiteren, flacheren Steg umgeben ist, umgibt das Mittelfeld.
Rahmen:
Von den Ecken der Mittelfeldbegrenzung laufen kräftige, erhabene Diagonalstege zum Deckelrand. Um den Deckelrand verläuft ein identisch gestalteter Steg. Die Innenseite der Stege ist wie die Mittelfeldbegrenzung mit einer Perlenreihe und weiteren, niedrigeren Stegen umgeben. In den so gebildeten Feldern sind Buchstaben eingeschnitzt.
Innenseite:
Die Innenseite ist einfarbig rot gefasst.
Zustandsberichte
Der Deckel ist stark verzogen. An der rechten Seite zieht sich ein Sprung hinein. Außerdem sind an der rechten Seite zwei rechteckige Stücke Holz eingesetzt und der Originalfassung entsprechend beschnitzt und vergoldet worden. Die Vergoldung ist sehr stark abgerieben.
Ikonographie
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Die Lantsha-Schrift am Rand des Mittelfeldes ist auf allen Seiten nach außen gerichtet.
In dem inneren Feld bildet eine Ranke acht Kreismedaillons, in denen jeweils ein Buddha sitzt. Der Anzahl und den Gesten nach zu urteilen, handelt sich um die Acht Medizinbuddhas, deren letzter Vertreter (in der Reihe rechts) Buddha Śākyamuni ist. Im Zentrum (vierte Figur von rechts) sitzt, nur undeutlich zu erkennen, der Medizinbuddha. Seine linke Hand macht die Geste der Meditation und hält die Almosenschale. Seine rechte Hand ruht nach außen gewandt auf dem rechten Knie in der Geste der Gabengewährung und hält dabei einen Zweig der Myrobalan-Pflanze (vgl. hierzu Essen/Thingo, Die Götter des Himalaya (1989), Bd. 2, 22f.). Alle Buddhas sitzen in Vajrasitzhaltung auf nach innen weisenden Blüten und werden von doppelter Aureole und Nimbus gerahmt. Ihr Haar ist schwarz gefasst. Ansonsten wurden, auch bei der Schrift, die Umrisslinien in das Holz eingeritzt und im Anschluss vergoldet. Der Raum außerhalb der Medaillons ist mit floralem Dekor gefüllt.
Innenseite:
Die Innenseite ist rot gefasst.
Schmalseite 1:
Es ist ein Ruhmesantlitz eingeschnitzt, das Ranken im Maul hat, die sich nach rechts und links hin auflösen. Ohren und Augen des Ruhmesantlitzes sind rot gefasst; die übrigen Partien sind vergoldet.
Provenienz
1991 bei Schoettle für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Essen/Thingo, Die Götter des Himalaya (1989), Bd. 2, 22f.
Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 128f.
Empfohlene Zitierweise
Günter Grönbold/Samyo Rode. Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 637. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.
URL: https://einbaende.digitale-sammlungen.de/Prachteinbaende/Cod.tibet._637_Hauptaufnahme, aufgerufen am 30.12.2024