Cod.tibet. 43 Hauptaufnahme: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. September 2018, 09:48 Uhr
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 43 |
Maße | 244-245 mm x 689 mm x 31 mm |
Datierung | 19. Jh. |
Ort | Mongolei |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Tibetischer Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Digitalisat |
Materialanalyse |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016
Mongolischer Buchdeckel aus dem 19. Jahrhundert, der auf im Mittelfeld der Außenseite die Symbole der sieben Kostbarkeiten und der sieben sekundären Kostbarkeiten eines Weltherrschers zeigt sowie die Acht Glückssymbole. Um diese Darstellung ist ein Schriftband mit den buddhistischen Versen des abhängigen Entstehens geschnitzt.
Entstehung
Von einem unbekannten mongolischen Künstler im 19. Jh. geschaffen.
Maße
Unterdeckel:
244-245 mm x 689 mm x 31 mm
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
110-111 mm x 547 mm
Mittelfeldbegrenzung:
31-34 mm breit
Rahmen:
34-41 mm breit
Material und Technik
Holz, geschnitzt, bemalt und vergoldet.
Beschreibung des Äußeren
Mongolischer Buchdeckel aus Holz; Außenseite mit bemaltem und vergoldetem Schnitzwerk, Innenseite rot gefasst.
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Symmetrisch um eine Vase sind links und rechts je zwei Reihen mit jeweils fünf Feldern, in denen Symbole abgebildet sind. Diese sind jeweils vergoldet auf rotem Grund mit grünem Rand.
Mittelfeldbegrenzung:
Um das Mittelfeld läuft zwischen zwei schmalen Stegen ein geschnitztes Schriftband; die Buchstaben stehen vergoldet auf rotem Grund, darauf sind mit roter Farbe weitere Schriftzeichen gemalt.
Rahmen:
Rundum läuft ein Lotusblätterfries. In der Mitte jeder Seite ist eine offene Blüte.
Innenseite:
Die Innenseite ist rot gefasst.
Inschriften/herstellungsbezogene Marken und Zeichen
Das Schriftband ober- und unterhalb des Mittelfelds zeigt jeweils die buddhistischen Sanskrit-Verse des abhängigen Entstehens in Rañjanā- bzw. Lantsha-Zierschrift und in tibetischer dBu can-Schrift.
dBu can: Ye dha rmā he tu pra bha wā he tu nte ṣā nta tha ga to hya wa da tā te ṣa ntsa yo ni ro dha e baṃ wa dhi ma hā shra ma ṇa. Links und rechts neben dem Mittelfeld ist jeweils der Mantra Oṃ hūṃ traṃ hri a in Rañjanā-Zierschrift und tibetischer dBu can-Schrift geschrieben.
Ikonographie
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
In der Mitte ist eine vergoldete Vase zu sehen, aus der goldene Zweige kommen. Sie steht auf einem Lotus, ist mit einem roten Tuch umwickelt und befindet sich vor einer grünen Mandorla mit rotem Rand. Bei den Symbolen handelt es sich von links oben angefangen um die sieben Kostbarkeiten eines Weltherrschers; dann folgen, am rechten Rand in die untere Reihe übergehend (hier von rechts nach links laufend) die sogenannten sieben sekundären Kostbarkeiten eines Weltherrschers (tib. nye ba’i rin chen sna bdun), wobei Stiefel und Schwert zusammengefasst sind; anschließend nach links weiterlaufend die Acht Glückssymbole, zu denen die große Vase in der Mitte gehört.
Mittefeldsteg: Die Schrift um das Mittelfeld ist so ausgeschnitten, dass bei Aufsicht jede Zeile zu lesen ist. Auf die Buchstaben ist mit roter Farbe klein die tibetische Entsprechung der Lantsha-Zeichen geschrieben. Bei dem Text handelt es sich bei der unteren und oberen Zeile jeweils um die buddhistischen Verse des abhängigen Entstehens (Ye dharmā hetuprabhavā …, vgl. hierzu Boucher, The Pratītyasamutpādagāthā and Its Role in the Medieval Cult of the Relics (1991), 11). Links und rechts stehen von oben nach unten geschrieben jeweils die fünf Mantrasilben Oṃ Hūṃ Traṃ Hri A, welche mit den Fünf Tathāgatas in Verbindung gebracht werden.
Schmalseite 2:
Vor vierfacher blattförmiger Mandorla sind vier der Acht großen Stūpas zu sehen.
Provenienz
1978 bei der Galerie Koller (Zürich) für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 140f.
Boucher, The Pratītyasamutpādagāthā and Its Role in the Medieval Cult of the Relics (1991), 11.