Cod.tibet. 333 Hauptaufnahme: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. September 2018, 12:08 Uhr

Übersicht
Signatur Cod.tibet. 333
Maße 188-190 mm x 670 mm x 23 mm
Datierung 16./17. Jh.
Ort Südtibet oder Nepal
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Tibetischer Buchdeckel

Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016


Oberdeckel aus getriebenem und vergoldetem Kupferblech, das auf einer Holztafel armiert ist.

Entstehung

Im 16./17. Jh. von einem unbekannten Künstler in Südtibet oder Nepal geschaffen.


In Beziehung stehende Werke

Der Deckel kommt aus derselben Werkstatt wie Cod.tibet. 334.


Maße

Oberdeckel:

188-190 mm x 670 mm x 23 mm


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

121-127 mm x 605 mm


Mittelfeldbegrenzung:

13-16 mm breit


Rahmen:

15-20 mm breit


Material und Technik

Getriebenes und vergoldetes Kupferblech auf Holz.


Beschreibung des Äußeren

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im Mittelfeld sind fünf Felder erkennbar. In den beiden äußeren und dem mittleren Feld ist jeweils eine sitzende Figur dargestellt, die beiden Felder zwischen den Figuren befinden sich große Rankenmedaillons mit floralem Motiv.


Mittelfeldbegrenzung:

Eine Perlenreihe zwischen zwei Stegen umgibt das Mittelfeld.


Rahmen:

Der Rand ist mit einem stilisierten Lotusblätterfries versehen, das symmetisch zu den Mittelpunkten der Außenkanten schräg verläuft.


Innenseite:

Die Innenseite ist ungestaltet.


Ikonographie

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im Mittelfeld entspringt mittig am unteren Bildfeldrand eine kräftige, nach rechts und links je zwei Medaillons bildende Ranke. In der Mitte sowie rechts und links entwächst ihr je ein Lotus, der je einem Buddha als Sitz dient. In der Mitte ist Vairocana mit der Geste des Dharma-Rades dargestellt; in den beiden anderen Fällen handelt es sich jeweils um Ratnasambhava, der mit der Rechten die Geste der Gabengewährung bildet und dessen Linke im Schoß ruht. Ihre Mandorla wird jeweils von einer Perlenreihe und dann einem Flammenkranz eingefasst, die beide oben etwas zugespitzt sind. Die beiden äußeren Buddhas sitzen in einem Rankenmedaillon; rechts und links der Zentralfigur umrahmen Rankenmedaillons je eine Lotusblüte mit doppelter Blätterreihe in Aufsicht.


Stil und Einordnung

Zwei Deckel in ähnlicher Technik gehören zu einer nepalesischen Handschrift in Cambridge, die auf 1583 datiert ist (Pal, (???) (1974), Fig. 41 und S. 35f. Nur ein Deckel davon in: Bendall, Catalogue of the Buddhist Sanskrit manuscripts in the University Library (1883), Pl. III, 3; hier als „brass“ bezeichnet). Da die Technik aus Nepal kam, ist bei den Deckeln Cod.tibet. 333 und Cod.tibet. 334 nicht sicher zu sagen, ob sie in Tibet oder in Nepal für Tibet hergestellt wurden. Dass sie für Tibet bestimmt waren, zeigt die Größe der Deckel Cod.tibet. 333 und Cod.tibet. 334. Doch wurden solche Deckel auch in kleineren Formaten angefertigt, wie Cod.tibet. 333 beweist. Zu vergleichen ist auch ein Deckel in Chicago (Pal/Meek-Pekarik, Buddhist book illuminations (1988), Pl. 26 und S. 118f.: die Handschrift ist datiert 1207); in Ritztechnik ist dagegen ein Metalldeckel in Los Angeles gefertigt (Pal/Meek-Pekarik, Buddhist book illuminations (1988), Fig. 51f.). Mit verschiedenen Metallteilen beschlagen ist wieder der Deckel in Leiden (s. Tibet, Kunst des Buddhismus (1977), Nr. 137) sowie ein ganz ähnlicher in Paris (op. cit., Nr. 138).


Provenienz

1987 bei Schoettle Ostasiatica (Stuttgart) für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Bendall, Catalogue of the Buddhist Sanskrit manuscripts in the University Library (1883), Pl. III, 3

Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 84f.

Kunst des Buddhismus (1977).

Pal/Meek-Pekarik, Buddhist book illuminations (1988).

Pal, (???) (1974), Fig. 41 und S. 35f.