Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 113
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 113 |
Maße | 212-214 mm x 692 mm x 15-25 mm |
Datierung | 15./16. Jh. |
Ort | Tibet/Xizang |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Tibetischer Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Digitalisat |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016
Die Zentralfigur dieses Deckels ist nur dadurch hervorgeheben, dass sie auf einem Löwenthron sitzt.
Entstehung
unbekannt, ca. 15./16. Jh. in Tibet/Xizang
Maße
212-214 mm x 692 mm x 15-25 mm
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
92 mm x 542 mm
Mittelfeldbegrenzung:
31-34 mm breit
Rahmen:
oben und unten 27-30 mm, links und rechts 40-49 mm breit
Material und Technik
Geschnitzter, ursprünglich auch vergoldeter und bemalter Buchdeckel aus Holz
Beschreibung des Äußeren
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Es sind achensymmetrisch mit einer Zentralfigur fünf sitzende Gestalten erkennbar, zwischen denen Ranken eine Trennung ergeben.
Mittelfeldbegrenzung:
Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen Stegen. Dann kommt eine Reihe geometrisch stilisierter Blätter mit Blüten (ähnlich in Tucci, Tibetan book covers (1947), fig. 1-4).
Rahmen:
Den Rahmen bildet ein Fries mit natürlich dargestellten Lotusblättern (ursprünglich in Gold und Rot). Am linken und rechten Rand ist ein glatter Streifen.
Innenseite:
Die Innenseite ist von dunkler Farbe.
Schmalseite 1:
In sieben Feldern ist je eine geschnitzte Figur erkennbar.
Längsseite 1:
Die Längsseite ist ungestaltet.
Schmalseite 2:
Es sind Reste von Farbe zu sehen, die Malerei lässt sich aber nicht mehr erkennen.
Längsseite 2:
Die Längsseite ist ungestaltet.
Profil:
Zum Rand hin fällt fällt die Höhe des Deckels leicht ab.
Zustandsberichte
Die Bemalung der zweiten Schmalseite ist so gut wie vollständig abgerieben. Die linke Figur auf der ersten Schmalseite ist beschädigt, ebenso ist das obere Armpaar der Zentralfigur des Mittelfeldes teilweise abgeschlagen. Der Deckel ist insgesamt stark verzogen, die Vergoldung nurnoch in Resten vorhanden.
Ikonographie
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Im Mittelfeld ist eine Fünfergruppe von Gottheiten zu sehen: (von links) Vajrapāṇi, Ratnasambhava, Prajñāpāramitā, Ṣaḍakṣarī-Lokeśvara, grüne Tārā. Die zentrale Prajñāpāramitā ist nur durch ihren Löwenthron hervorgehoben. Neben ihrer bogenförmigen Mandorla befindet sich rechts und links je ein gehörnter Löwe (skt. vyāla), darüber je ein Seeungeheuer (skt. makara) und oben im Thronbogen ein Ruhmesantlitz (skt. kīrtimukha) mit Ranken im Maul. Zwischen den zwei Gottheiten rechts und links von Prajñāpāramitā wachsen jeweils aus einem Stamm Blüten und Ranken, die sich wieder zu Nischen um die Mandorlas der Figuren biegen und die Lotusblüten tragen, auf denen sie sitzen. Die Mandorlas waren ehemals vergoldet, der Hintergrund rot gefasst.
Mittelfeldbegrenzung:
Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen Stegen. Dann kommt eine Reihe geometrisch stilisierter Blätter mit Blüten (ähnlich in Tucci, Tibetan book covers (1947), 63-68., fig. 1-4).
Schmalseite 1:
Bei den Figuren handelt es sich um Buddhas, gemeint sind dabei die sieben historischen Buddhas.
Provenienz
1984 von Wolfgang Wahlier für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Grönbold, Tibetica in der Bayerischen Staatsbibliothek (1985), 20.
Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 76f.
Tucci, Tibetan book covers (1947), 63-68.