Tibetischer Buchdeckel (Unterdeckel) - BSB Cod.tibet. 147
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 147 |
Maße | 109-110 mm x 339 mm x18 mm |
Datierung | 13./14. Jh. |
Ort | Tibet/Xizang |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Tibetischer Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Digitalisat |
Materialanalyse |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016
Die Innenseite (Zierseite) dieses tibetischen Buchdeckels ist mit Bemalung und Schnitzereien verziert. Die Außenseite unbearbeitet.
Entstehung
Der Buchdeckel wurde von einem unbekannten tibetischen Künstler vermutlich im 13./14. Jh. in Tibet/Xizang geschaffen. erred">--> 1201 1400
Maße
109-110 mm x 339 mm x 18 mm
Mittelfeld:
58-89 mm x 309-312 mm
Mittelfeldbegrenzung:
Keine
Rahmen:
10-18 mm breit
Material und Technik
Holz, geschnitzt und mit Farbe bemalt.
Beschreibung des Äußeren
Außenseite:
Die Außenseite ist unverziert und von dunkelbrauner Farbe.
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Der Aufbau ist achsensymmetrisch: Im schwarz grundierten Mittelfeld befinden sich drei vertieft geschnitzte Nischen mit figürlichen Darstellungen. Die linke Nische ist nahezu oval und gelb grundiert, die beiden anderen sind rot gefasst; in der Mitte ist eine geschnitzte sitzende Figur dargestellt, links und rechts davon je eine weitere stehende geschnitzte Figur. Am rechten und linken Rand des Mittelfelds sind in zwei halbrunden Bildfeldern auf rotem Grund ist je eine größere figürliche Malerei.
Mittelfeldbegrenzung:
Ein gelber, gemalter Rand umgrenzt das Mittelfeld.
Rahmen:
Der Rahmen ist einfarbig rot gehalten.
Schmalseite 1:
Es sind Ranken abgebildet.
Schmalseite 2:
Auf der Schmalseite zwei waren Goldranken auf rotem Grund aufgemalt.
Ikonographie
Außenseite:
Die Außenseite ist unbearbeitet.
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Auf dem Mittelfeld der Innenseite sind drei Gottheiten in je einer vertieften Nische dargestellt, die gleichzeitig ihre Mandorla darstellt: In der Mitte sieht man die grüne Tārā. Links davon ist die vierarmige Amoghapāśa mit roter Körperfarbe dargestellt; als Attribute hält sie in ihren beiden rechten Händen Vajra und Schlinge sowie Gebetskette und Elefantenhaken links. Die rechte Figur stellt wohl die vierarmige Bhṛkuṭī mit gelber Körperfarbe dar; in ihren Rechten sind eine Lotusknospe und ein Stock sowie links eine Gebetskette und eine Wasserflasche abgebildet.
Als gemalte Figuren sind links Hayagrīva (rot, zweiarmig, mit Pferdekopf im Haar), rechts Mahākāla (schwarz, sechsarmig) in je einem roten Feld aus Flammen abgebildet, das ihre Mandorla darstellt.
Schmalseite 1:
Die Ranken gehen von einem Ruhmesantlitz nach rechts und links aus.
Stil und Einordnung
Die Haltung der Bhe Hal findet sich in nepalesischer Miniaturmalerei des 12. Jh., ebenso die Kronenform. Dem Format nach gehört der Deckel zu einer Papierhandschrift; er dürfte deshalb aus Tibet stammen.
Provenienz
1985 bei Schoettle Ostasiatica für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 42f.