Clm 837 Einband Hauptaufnahme: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. September 2018, 12:55 Uhr

Übersicht
Signatur Clm 837#Einband
Maße 287 mm x 206 mm x 20 mm
Datierung 10. Jh./um 1200
Ort Mitteleuropa: Goslar
Objekttyp Prachteinband
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Goldschmiedekunst
Kategorie Kategorie:Westliche_Prachteinbände

Beschreibung: Caroline Smout. Bayerische Staatsbibliothek, 2017.


Dieser mittelalterliche Prachteinband, der um 1200 in Goslar entstanden ist, besteht im Wesentlichen aus Spolien: Im Zentrum steht ein Elfenbeinmedaillon aus dem 10. Jahrhundert, das von einem vergoldeten Kupferblech mit figürlicher Treibarbeit aus dem 11. Jahrhundert umfangen wird.

Informationen zum Trägerband

Überliefert mit: Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 837 : Evangeliar, Deutschland, Goslar, 1014.


Entstehung

Unbekannter Künstler, Goldschmied, um 1200. Mitteleuropa: Goslar.


Komponenten

Vorderdeckel:

4 Holzleisten

2 Grubenemailstreifen (12./13. Jh.)


Vorderkante:

Holz


Rückdeckel:

5 Messingbeschläge


Spolien (separate Beschreibungen verlinkt):

1 Elfenbeinmedaillon (Fulda, 2. Hälfte 10. Jh.)

1 Platte vergoldetes Kupferblech (1. Hälfte 11. Jh.)


Maße

Gesamt:

287 mm x 206 mm x 20 mm


Vorderdeckel:

Mittelfeld:

Kupferblech: 147 mm x 143 mm

Elfenbein: 93 mm Durchmesser.


Mittelfeldbegrenzung:

Beide Grubenemailstreifen 38 mm x 145 mm


Rahmen:

30 mm x 8 mm


Rückdeckel:

287 mm x 206 mm x 10 mm


Rücken:

294 mm x 58 mm


Material und Technik

Vorderdeckel:

Holzleisten sind auf einen älteren Holzdeckel mit Resten von Lederbezug aufgenagelt. Im Mittelfeld durchbrochen gearbeitetes Elfenbeinmedaillon auf vergoldetem Silberblech, aufgenagelte Platte aus vergoldetem Kupferblech mit Treibarbeit und Grubenemailplatten aus Kupfer.


Vorderkante:

Holz


Rückdeckel:

Braunes Leder mit aufgenagelten Messingbeschlägen auf Holzdeckel.


Rücken:

Braunes Leder


Beschreibung des Äußeren

Vorderdeckel:

Mittelfeld:

Zum Kupferblech und Elfenbeinmedaillon siehe die separaten Beschreibungen.


Mittelfeldbegrenzung:

Grubenemailstreifen begrenzen oben und unten das Mittelfeld. Sie sind durch eine vergoldete Rahmenleiste und vergoldete Leisten im Diagonalkreuzmuster im Inneren strukturiert. In den Rautenmustern unterscheiden sie sich: Während im oberen Streifen eine große Raute vier kleinere Rauten einschließt (Abb. 1), ist im unteren Streifen jeweils ein Vierpass in eine Raute inseriert, ein Dreipass in die flankierenden Dreiecke (Abb. 2). Strukturierendes Prinzip ist in beiden Streifen zudem das Alternieren von blauem und weißem Email.


Rahmen:

Schmucklose Holzleisten als Rahmen.


Rückdeckel:

4 Viertelkreis-Eckbeschläge und rautenförmiger Mittelbeschlag jeweils mit Kugelpunzen-Konturband und Buckel (Abb. 3).



Überarbeitungsstadien

Vorderdeckel:

Der Holzrahmen wurde nachträglich aufgesetzt. Dadurch dürften die beiden Lager als Gegenpart zu den ursprünglich vorhandenen Gegenblechen der Schließen (siehe unter Zustandsberichte Rückdeckel) entfernt worden sein.


Rückdeckel:

Die wohl ursprünglich angebrachten Riemenschließen wurden entfernt (siehe unter Zustandsberichte Rückdeckel) und durch die aktuell bestehende Schließenart ersetzt.


Rücken:

1959 erneuert im Zuge einer Restaurierung in der Bayerischen Staatsbibliothek.


Zustandsberichte

Vorderdeckel:

Mittelfeld:

Zum Elfenbeinmedaillon siehe die separate Beschreibung.


Rahmen:

In den Ecken der Rahmenleisten Schnitte, Fehlstellen und eingesetzte Holzplättchen


Vorderkante:

Stümpfe zweier verknoteter Lederkordeln


Rückdeckel:

Am vorderen Rand zwei quadratische Abdrücke mit vier Löchern, die auf vormals aufgenagelte Gegenbleche der Schließen hinweisen. Unter dem Lederbezug an diesen Stellen leere Schlitze für Lederriemen. Leder teilweise mit Fehlstellen, die versiegelt sind.


Ikonographie

Vorderdeckel:

Mittelfeld:

Zum Kupferblech und Elfenbeinmedaillon siehe die separaten Beschreibungen.


Stil und Einordnung

Vorderdeckel:

Zum Kupferblech und Elfenbeinmedaillon siehe die separaten Beschreibungen.


Provenienz

Nach einem Eintrag auf fol. 1r, der aus dem 11.–12. Jh. stammt, schenkte Gerhardus Decanus die Handschrift der Kirche St. Peter in Goslar (Liber ecclesiae sancti Petri goslariae datus a Gerhardo decano). Vor 1803 ist sie in die Münchner Hofbibliothek gelangt.


Literaturhinweise

Goldschmidt, Die Elfenbeinskulpturen, Bd. 1 (1914), Nr. 56.

Geldner, Bucheinbände (1957), 21.

Kunst des Frühen Mittelalters (1949), Nr. 84.

Steenbock, Der kirchliche Prachteinband (1965), Nr. 53.

Weitzmann, Fuldaer Elfenbeingruppe (1935), 16.

Empfohlene Zitierweise

Caroline Smout. Prachteinband zum Evangeliar - BSB Clm 837#Einband. Bayerische Staatsbibliothek, 2017.

URL: https://einbaende.digitale-sammlungen.de/Prachteinbaende/Clm_837_Einband_Hauptaufnahme, aufgerufen am 27.07.2024