Cod.tibet. 491 Hauptaufnahme: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. August 2018, 10:23 Uhr
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 491 |
Maße | 293-294 mm x 766 mm x 30 mm |
Datierung | ca. 14./15. Jh. |
Ort | Tibet/Xizang |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Tibetischer Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Digitalisat |
Materialanalyse |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016
Die Schnitzerei an diesem Deckel ist nur flach ausgeführt. Sie tritt gegenüber der Malerei in den Hintergrund.
Entstehung
unbekannt, ca. 14./15. Jh. in Tibet/Xizang.
Maße
293-294 mm x 766 mm x 30 mm
Außenseite:
Mittelfeld:
140-145 mm x 610 mm
Mittelfeldbegrenzung:
17-19 mm breit
Rahmen:
57-62 mm breit
Material und Technik
Geschnitzter, vergoldeter und bemalter Buchdeckel aus Holz
Beschreibung des Äußeren
Außenseite:
Mittelfeld:
Durch im Flachrelief geschnitzte, symmetrische Rahmungen mit vegetabilen und geometrischen Ornamenten werden zwei große Rauten gebildet (zu diesen s. Cod.tibet. 58 und Grönbold 1991, S. 14). Die Rauten liegen quer und sind rot gefasst; in ihnen sind zwei Kreise ebenfalls flach geschnitzt, die ihrerseits die Rahmung für einen weiteren, in Gold gemalten konzentrischen Kreis bilden. Innerhalb der konzentrischen Kreislinien sind je vier große stilisierte Blätter in Grün, Gelb und Schwarz gemalt; die Grundierung der Kreise ist rot. Im Inneren der Kreisrahmen je zwei figürliche Darstellungen.
Mittelfeldbegrenzung:
Am inneren Rand des Mittelfelds läuft ein geschnitzter Fries mit Lotusblättern um, die alternierend rot, grün und blau bemalt sind; die Umrisse sind dabei in Gold gehalten.
Rahmen:
Von den äußeren Ecken des Mittelfeldes gehen Diagonalstege zu dem Steg am äußersten Rand des Deckels. Die vier Felder, die durch je glatte umrahmende Stege gefasst werden, sind mit vegetabilen Ornamenten in Grün auf rotem Grund bemalt.
Schmalseite 1:
In flacher Schnitzerei ist eine Ranke zu erkennen, in der Mitte der Seite eine figürliche Darstellung. Die Schmalseite ist vergoldet.
Längsseite 1:
Die Längsseite weist Reste von dunkelfarbiger Fassung auf.
Schmalseite 2:
Ähnlich wie auf der anderen Seite ist eine Ranke mit einer figürlichen Darstellung zu sehen, diese ist hier jedoch nur aufgemalt und eingeritzt. Die Schmalseite ist noch teilweise vergoldet.
Längsseite 2:
Die Längsseite weist Reste von dunkelfarbiger Fassung auf.
Profil:
Das Profil des Deckels geht seitlich flach hoch und ist oben eben.
Zustandsberichte
Die Farbe auf der Außenseite des Deckels ist teilweise abgerieben, gerade am untern Rahmen. Gleiches gilt für die Vergoldung.
Ikonographie
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Im linken Medaillon des Mittelfelds ist die vierarmige Prajñāpāramitā auf einem Lotus abgebildet, im rechten der vierarmige weiße Ṣaḍakṣarī-Lokeśvara. Beide tragen dreispitzige Kronen, spitze Haartracht. Hinter den Schultern sind die dreieckigen Spitzen eines Thrones zu erkennen. Zu ihnen gehören die grünen Thronpolster mit Muster, die wie die Körperaureole wirken. Der Nimbus ist jeweils hochgezogen. Die rechteckigen oder herzförmigen blauen Felder des umrahmenden vergoldeten Rankenwerks symbolisieren wohl Edelsteine.
Rahmen:
In dem linken und rechten Seitenfeld an den Schmalseiten befindet sich je ein gelbes Ruhmesantlitz (skt. kīrtimukha) mit aus dem Maul sprießenden Ranken. Oben ist in der Mitte ein dreifaches Juwel abgebildet. Die Ranken der Längsseiten bilden je fünf Medaillons, in denen zu erkennen sind (oben, von links) : springende Gestalten (?), sitzende Frau, Diener (?), dreifaches Juwel; (unten, von links): Vase (?), Elefant, Pferd, Rad (?). Gemeint sind wohl die sieben Kostbarkeiten eines Großkönigs.
Schmalseite 1:
In der Mitte der Schmalseite ist ein Ruhmesantlitz dargestellt.
Schmalseite 2:
In der Mitte der Schmalseite ist ein Ruhmesantlitz dargestellt.
Provenienz
1988 von N.G. Ronge, Ittenbach für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 58f.