Mongolischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 642

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Übersicht
Signatur Cod.tibet. 642
Maße 278 mm x 736 mm x 26 mm
Datierung 19. Jh.
Ort Mongolei
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Kategorie:Tibetische_Buchdeckel

Beschreibung: Günter Grönbold/Samyo Rode. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.


Mongolischer Buchdeckel aus Holz; Außenseite mit bemaltem Schnitzwerk.

Entstehung

unbekannt, ca. 19. Jh. in der Mongolei.


Maße

Oberdeckel:

278 mm x 736 mm x 26 mm


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

140 mm x 600 mm


Mittelfeldbegrenzung:

20 mm breit


Rahmen:

48-50 mm breit


Material und Technik

Holz, geschnitzt und bemalt.


Beschreibung des Äußeren

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im Mittelfeld sind drei ganze und am Rand jeweils ein halbes Blütenmedaillon geschnitzt. Im mittleren ist großflächig ein Symbol eingeschnitzt, in allen anderen ist jedes Blütenblatt mit unterschiedlichen Zeichen gestaltet. Zwischen den Blüten sind am oberen und unteren Rand des Mittelfelds in je vier kreisförmigen Bildfeldern weitere Symbole gemalt.


Mittelfeldbegrenzung:

Stark erhöhte Stege bilden das Mittelfeld. Auf der Innenseite läuft eine zierliche Perlenreihe.


Rahmen:

Von den Ecken des Mittelfeldes laufen ebenfalls erhöhte Stege zum erhöhten Rand des Deckels. An der Innenseite der Stege zieht sich wiederum eine Perlenreihe entlang. In den Rahmenfeldern sind Buchstaben eingeschnitzt.


Innenseite:

Die Innenseite war dunkel gefasst.


Schmalseite 1:

Durch Schnitzereien verziert.


Schmalseite 2:

Es waren in Rot und Gold Blätter aufgemalt.


Profil:

Das Profil des Deckels fällt seitlich flach ab und ist in der Mitte leicht konvex.


Inschriften/herstellungsbezogene Marken und Zeichen

An der linken Stirnseite links außen ist der Buchstabe ‚Ka‘ zu sehen [= Band 1]

In den Rahmenfeldern läuft ein Text in Lantsha-Schrift um den Deckel, die Schrift ist dabei immer nach außen gerichtet.

Auf den Blütenblättern und im Mittelbereich der Rosetten des Mittelfeldes ist je eine Mantra-Silbe in Lantsha-Schrift eingeschnitzt.


Zustandsberichte

Die Vergoldung der mittleren Blüte ist teilweise verloren. Die übrigen Blüten scheinen innen ursprünglich silbern bemalt gewesen zu sein. Die Innenseite war dunkel gefasst, die Farbe ist aber weitgehend abgerieben.


Ikonographie

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Es sind jeweils achtblättrige Lotusblüten dargestellt. Sie werden durch drei parallele, erhaben geschnitzte Grate eingefasst. Die mittlere Blüte weist keine Blätter auf; in ihr sind die „All-powerful ten syllables“ vor floralem Hintergrund geschnitzt. Die Buchstaben sind rot eingefasst, die übrigen Partien waren ursprünglich vergoldet. Die äußeren Blüten haben je acht Blätter, wobei sowohl in diesen wie auch in der runden Mitte je eine Mantra-Silbe in Lantsha-Schrift eingeschnitzt ist. Außerhalb der Blüten sind in acht runden, rot gefassten Medaillons auf grünem Grund die acht glückverheißende Symbole (???) aufgemalt. Die Zeichen der oberen Reihe stehen dabei auf dem Kopf. Den Hintergrund bildet leicht eingeritztes und silbern bemalt es florales Dekor.


Schmalseite 1:

Es ist ein Ruhmesantlitz mit Ranken rechts und links grob eingeschnitzt. Links außen ist der Buchstabe ‚Ka‘ zu sehen (= Band 1)


Provenienz

1991 bei der Galerie Hardt für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 144f.


Empfohlene Zitierweise

Günter Grönbold/Samyo Rode. Mongolischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 642. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.

URL: https://einbaende.digitale-sammlungen.de/Prachteinbaende/Cod.tibet._642_Hauptaufnahme, aufgerufen am 09.11.2024