Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 488
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 488 |
Maße | 205 mm x 686 mm x 21 mm |
Datierung | 15./16. Jh. |
Ort | Tibet/Xizang |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Tibetischer Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Link zur Forschungsdokumentation der BSB |
Digitalisat |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016
Tibetischer Buchdeckel aus Holz, dessen Außenseite mit Schnitzwerk verziert ist und Reste der ursprünglichen Vergoldung aufweist.
Entstehung
Im 15./16. Jh. von einem unbekannten tibetischen Künstler gefertigt.
Maße
Oberdeckel:
205 mm x 686 mm x 21 mm
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
97-98 mm x 565 mm
Mittelfeldstege:
12-13 mm breit
Rahmen:
Rechts und links: 49-50 mm breit
Oben und unten: 42-44 mm breit
Material und Technik
Buchdeckel aus Holz. Die Außenseite geschnitzt und ursprünglich mit Blattgold vergoldet.
Beschreibung des Äußeren
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Symmetrische Gestaltung, von einem zentralen Symbol ausgehend: Auf jeder Seite folgt erst eine sitzende Figur, dann ein kreisförmiges Rankenornament.
Mittelfeldsteg:
Eine Perlenreihe zwischen Stegen zieht sich um das Mittelfeld.
Rahmen:
Von den Ecken des Mittelfeldes zu den Ecken des Deckels verlaufen erhaben geschnitzte glatte Diagonalstege. In den äußeren Feldern schlingen sich wellenförmig doppelte Ranken, die in den Längsfeldern von Blüten ausgehen.
Innenseite (Zierseite):
Die Innenseite ist ungestaltet.
Schmalseite 1:
Es ist ein Kopf mit Ranken dargestelt.
Schmalseite 2:
Es sind fünf halbe Blüten dargestellt.
Zustandsberichte
Die Vergoldung des Deckels ist stark abgerieben.
Ikonographie
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Im Mittelfeld befindet sich in der Mitte ein achtblättriger, aufgeblühter Lotus in Aufsicht, in dessen Mitte ein achteckiger Stern eingeschnitzt ist. In der Mitte des Sterns befindet sich ein kreisförmiges Feld, in dem der tibetische Buchstabe 'A'‚ (der letzte des Alphabets) zu sehen ist. Er ist hier als Mantra-Silbe zu verstehen. Der Lotus ist von einer Doppelranke umrahmt, die unter ihm ihren Ursprung hat und sich nach rechts und links weiterschlingt. Sie bildet je eine Nische, in der je eine Buddhafigur auf einem Lotus sitzt. In den äußeren beiden Feldern des Mittelfeldes laufen die Ranken in ein dicht verschlungenes Kreisornament aus.
Der linke Buddha ist wohl Amitāyus; seine rechte Hand weist in der Geste der Dämonenbannung nach unten, in der Linken hält er eine Schale.
Rechts ist Amitābha dargestellt; die Hände hält er in Meditationsgeste. Bei beiden steht verläuft der Haarknoten spitz nach oben und wird von einer Perle gekrönt. Um den Kopf spannt sich ein Nimbus mit Flammenkranz, um den Körper eine abgesetzte Aureole; die Mandorla mit Flammenrand reicht nur zur Hälfte des Nimbus. Über den Schultern, hinter der Aureole, sind die Spitzen eines Thrones sichtbar.
Schmalseite 1:
Es handelt sich um ein Ruhmesantlitz.
Provenienz
1988 bei N. G. Ronge (Ittenbach) für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 68f.