Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 334

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Übersicht
Signatur Cod.tibet. 334
Maße 200 mm x 673 mm x 19 mm
Datierung 16./17. Jh.
Ort Südtibet oder Nepal
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Tibetischer Buchdeckel

Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016


Oberdeckel aus getriebenem und vergoldetem Kupferblech, das auf einer Holztafel armiert ist. Es wurde ein ursprünglich größerer Deckel in einen kleineren umgearbeitet. Dazu wurde an der rechten Seite das Blech abgeschnitten und umgebogen.

Entstehung

Im 16./17. Jh. von einem unbekannten Künstler in Südtibet oder Nepal geschaffen.


In Beziehung stehende Werke

Der Deckel kommt aus derselben Werkstatt wie Cod.tibet. 333.


Maße

Oberdeckel:

200 mm x 673 mm x 19 mm


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

108 mm x 628 mm


Mittelfeldbegrenzung:

rechts: keine (Das Belch ist umgebogen und abgeschnitten worden, d.h. es gibt rechts weder Mittelfeldsteg noch Rahmen.)

links, oben und unten: 14-17mm breit


Rahmen:

rechts: keiner (s.o.)

links, oben und unten: 30-35 mm breit


Material und Technik

Getriebenes und vergoldetes Kupferblech auf Holz.


Beschreibung des Äußeren

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im ursprünglich achsensymmetrisch gestalteten Mittelfeld sind drei sitzende Figuren und zwischen ihnen je ein Medaillon mit floralem Dekor zu sehen.


Mittelfeldbegrenzung:

Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen Stegen.


Rahmen:

Der Deckelrand ist mit einem Blätterfries umgeben; den Mittelpunkt jeder Seite bildet eine Blüte.


Innenseite:

Die Innenseite ist ungestaltet.


Ikonographie

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im Mittelfeld sitzen drei Gottheiten auf Lotusblüten, die aus dem Rankenwerk, das sie umgibt, herauswachsen. In der Mitte ist Buddha Amitābha zu sehen, links und rechts Padmapāṇi, der mit seiner Rechten die Geste der Gabengewährung ausführt und in der Linken den Stängel eines geschlossenen Lotus hält. Bei der linken Figur ruht die Hand dabei an der Hüfte, bei der rechten vor der Brust. Hinter den Figuren ist je ein Thronkissen zu sehen, das an der Musterung zu erkennen ist. Sie sind je von einem spitz zulaufenden Nimbus und einer geteilten Mandorla mit breitem Blätterrand umgeben. Die gesamte Höhe des Mittelfeldes zwischen den Figuren füllen ferner zwei große achtblättrige Lotusblüten in Aufsicht; sie werden von je zwei kreisförmigen Stegen eingefasst, zwischen denen eine Perlenreihe verläuft. Den Hintergrund bildet üppiges Rankenwerk.


Rahmen:

Die Blätter des Frieses sind ganz unüblich dargestellt. Sie gehen von Blüten in der Mitte jeder Seite aus.


Provenienz

1987 bei Schoettle Ostasiatica (Stuttgart) für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 88f.