Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 784

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Übersicht
Signatur Cod.tibet. 784
Maße 278 mm x 736 mm x 26 mm
Datierung 16./17. Jh.
Ort Tibet/Xizang
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Tibetischer Buchdeckel

Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016


Tibetischer Buchdeckel mit figürlichen Darstellungen.

Entstehung

unbekannt, 16./17. Jh. in Tibet/Xizang.



Maße

Außenseite:

209 mm x 692 mm x 36 mm


Mittelfeld:

97 mm x 577 mm


Mittelfeldsteg:

4-6 mm breit


Rahmen:

rechts und links 53 mm breit, unten 49 mm breit, oben 52 mm breit


Innenseite:

Mittelfeld:

115 x 528 mm


Mittelfeldsteg:

10 mm breit


Rahmen:

links 70-71 mm breit, rechts 73-74 mm breit, unten und oben 36-38 mm breit.

Die Stege sind stark erhöht, dass Mittelfeld ist wieder leicht vertieft.


Material und Technik

Holz, geschnitzt und farbig gefasst.


Beschreibung des Äußeren

Es handelt sich wahrscheinlich einem Oberdeckel.


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Die Außenseite des Deckels ist mit Goldlinienmalerei auf rotem Grund bemalt.


Rahmen:

Zu den Ecken laufen erhöhte Stege.


Innenseite:

Die Innenseite, die zum Buchblock zeigte, ist mit vertieftem Schnitzwerk in Flachrelief versehen.


Mittelfeld:

Dreiteiliges Mittelfeld in achsensymmetrischer Darstellung; drei figürliche Darstellungen; bewohntes Rankenwerk als Hintergrund.


Mittelfeldsteg:

Perlenreihe zwischen einfachen Stegen.


Rahmen:

Durch glatte (?) Stege zu den Ecken des Buchdeckels werden vier Rahmenfelder gebildet, die je von glatten Stegen umfasst werden. In den vier Feldern vegetabile Ornamentik in ?Flachrelief, bewohnt.


Ikonographie

Innenseite:

Mittelfeld:

In der Mitte sehen wir in einem ausgearbeiteten Thronbogen den Bodhisattva Mañjuśrī sitzen. Er führt mit den Händen die Geste des Dharma-Rades aus und hält einen Lotus, auf dem ein Schwert steht, am Kopfputz sind abstehende Bänder zu sehen. Seine Bedeutung ist noch dadurch hervorgehoben, dass der Hintergrund der Gestalt vertieft ist.

Im linken Bildfeld sitzt der Bodhisattva Vajrasattva. Die rechte Hand hält einen Vajra, die Linke liegt, eine Glocke halten, an der Hüfte. Im rechten Bildfeld ist Mañjuśrīin seiner Form als Siddhaika-vira zu sehen. Die Rechte zeigt die gabenspendende Handstellung, während die linke Hand einen geschlossenen, also blauen Lotus hält.

Das Rankenwerk zwischen und um die Figuren geht meist aus Tieren hervor. Zwischen den Gottheiten sitzen zwei Löwen, deren Schweife in Rankenwerk übergehen, links und rechts außen sind Gänse abgebildet.


Rahmen:

Im Rahmenfeld der unteren Längsseite sieht man in der Mitte zwei Schneelöwen; im Rahmenfeld der oberen Längsseite ist ein Ruhmesantlitzabgebildet. In die oberen Ranken sind die acht Glückszeichen eingefügt.


Provenienz

Kauf (???)


Literaturhinweise

Helga Rebhahn, Liebe, Götter und Dämonen(2007), S. 56f.

Paul Dannhauer et al., Das Buch im Orient (1982), 259, Nr. 183.