Clm 22021 Einband Spolie Braunfirnisplatten VD: Unterschied zwischen den Versionen
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Caroline Smout. Braunfirnisplatten (Spolien) - BSB Clm 22021#Einband, Vorderdeckel. Bayerische Staatsbibliothek, 2017. | Caroline Smout. Braunfirnisplatten (Spolien) - BSB Clm 22021#Einband, Vorderdeckel. Bayerische Staatsbibliothek, 2017. | ||
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Version vom 14. September 2018, 10:49 Uhr
Übersicht | |
Signatur | Clm 22021#Einband |
Maße | 38 mm x 105 mm; 40 mm x 101 mm |
Datierung | Anfang 11. Jh. |
Ort | Wessobrunn? |
Objekttyp | Braunfirnisplatte |
Katalogisierungsebene | Spolie (component) |
Klassifizierung | Kategorie:Goldschmiedekunst |
Kategorie | Westliche Prachteinbände |
Kurzaufnahme zum Einband im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Kurzaufnahme der Handschrift mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Handschriftendigitalisat |
Einbanddigitalisat |
Beschreibung: Caroline Smout. Bayerische Staatsbibliothek, 2017.
Die beiden Braunfirnisplatten sind nicht originär für den Einband entstanden, da sie beschnitten und angepasst sind. Sie werden als Spolie zur Dekoration des Vorderdeckels von Clm 22021#Einband verwendet.
Informationen zum Trägerband
Überliefert mit: Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 22021 : Evangeliar, Deutschland, Benediktbeuern, um 820–840 Evangeliar, Deutschland, Passau (wahrscheinlich St. Nikola), um oder kurz nach Mitte des 12. Jahrhunderts.
Entstehung
Wessobrunn (?), Anfang 11. Jh.
Maße
Obere Platte:
38 mm x 105 mm
Untere Platte:
40 mm x 101 mm
Beschreibung des Äußeren
Beide Braunfirnisplatten weisen drei horizontal angeordnete Medaillons mit figürlichen Darstellungen auf (Abb. 1). Durch Haken sind sie miteinander verbunden. Die trichterförmigen Zwischenräume sind mit vegetabiler Ornamentik aus gerollten und miteinander verschlungenen Blättern ausgefüllt.
Zustandsberichte
Links fehlt eine Leiste vergoldeten Kupferblechs.
Ikonographie
In den äußeren Medaillons auf den beiden Braunfirnisplatten ist jeweils eines der vier Evangelistensymbole dargestellt (oben Lukas und Matthäus (Abb. 2), unten Markus und Johannes (Abb. 3)), während in den beiden mittleren Medaillons die Taube des Heiligen Geistes (oben) und die Hand Gottes vor einem Kreuz (unten) gezeigt sind.
Stil und Einordnung
Die langestreckten, leicht geschwungenen und dreigliedrigen Blätter lassen an die goldenen Blattranken des Widmungsbildes Abt Ramwolds im Codex Aureus (Clm 14000, fol. 1r ) denken, das zwischen 975 und 1000 entstanden ist. Ebenso können die Evangelistensymbole anhand ihrer stilistischen Eigenheiten mit Buchmalereien in Verbindung gebracht werden, die zu Beginn des 11. Jahrhunderts entstanden sind. So findet sich bei den Evangelistensymbolen des Matthäus (Mensch) und Markus (Löwe) hinsichtlich der Augen mit ihren nach unten geschwungenen Lidern und den markant gebogenen Augenbrauen sowie der nach unten zeigenden Mundwinkel beziehungsweise des breit gezogenen Mauls eine gewisse Nähe etwa zu den Figuren im Evangelistenbild eines Evangeliars aus Salzburg, das um 1000 datiert wird (Clm 15904, fol. 68v, siehe dazu Klemm, Die ottonischen und frühromanischen Handschriften (2004), Nr. 34). Auch in der Gestaltung der Löwenmähne und der Flügel finden sich Analogien. Mit einer zeitlichen Einordnung ins frühe 11. Jahrhundert sind die beiden Braunfirnisstreifen eines der ältesten Zeugnisse dieser Technik.
Literaturhinweise
Wolters, Braunfirnis (1996), 150, 153.
Klemm, Die ottonischen und frühromanischen Handschriften (2004), Nr. 34.
Wolters, Techniken (2010), 438, 445.
Empfohlene Zitierweise
Caroline Smout. Braunfirnisplatten (Spolien) - BSB Clm 22021#Einband, Vorderdeckel. Bayerische Staatsbibliothek, 2017.
URL: https://einbaende.digitale-sammlungen.de/Prachteinbaende/Clm_22021_Einband_Spolie_Braunfirnisplatten_VD, aufgerufen am 09.11.2024