Cod.nepal. 78 Hauptaufnahme: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. Juli 2018, 16:19 Uhr
Übersicht | |
Signatur | Cod.nepal. 78 |
Maße | 126 mm x 523 mm x 8 mm |
Datierung | 2. Hälfte 17. / Anfang 18. Jh. |
Ort | Nepal |
Objekttyp | Buchdeckel, asiatisch |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzkunst |
Kategorie | Tibetische Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Forschungsdokumentation der BSB |
Materialanalyse |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold 1991, Samyo Rode 2016
Die Innenseite dieses Buchdeckels ist sehr reich bemalt.
Entstehung
Der Buchdeckel wurde von einem unbekannten nepalesischen Künstler vermutlich in der zweiten Hälfte des 17 / Anfang des 18. Jh. in Nepal geschaffen.
Maße
126 mm x 523 mm x 8 mm
Außenseite:
Mittelfeld:
65mm x 465 mm
Mittelfeldstege:
19-21 mm breit
Rahmen:
8-9 mm breit
Innenseite:
Mittelfeld:
106 mm x 501 mm
Mittelfeldstege:
6-8 mm breit
Rahmen:
6-7 mm breit
Material und Technik
Beschreibung des Äußeren
Außenseite:
Die Außenseite des Deckels ist mit vegetabilen Ornamenten bemalt.
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Auf der Innenseite sind vor rotem Hintergrund fünf figürliche Darstellungen mit flankierenden Nebenfiguren erkennbar; die Bildfelder werden durch ornamentale Elemente eines Baldachinrahmens untergliedert.
Mittelfeldsteg:
Ein schwarzer, gemalter Rand umgrenzt das Mittelfeld.
Rahmen:
Der Rahmen ist einfarbig olivgrün gehalten.
Ikonographie
Außenseite:
Mittelfeld:
Auf der Außenseite sind in einem inneren Feld dünne Ranken gemalt, die sieben Kreismedaillons bilden, in die hinein Blüten wachsen. Die Ranken sind zinnoberrot auf olivgrünem Hintergrund.
Mittelfeldbegrenzung:
Darum herum läuft eine gemalte Perlenreihe zwischen roten Linien.
Rahmen:
Der Rand des Deckels ist mit einem Blätterfries verziert.
Innenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Vor hellrotem Hintergrund ist fünfmal die hinduistische Göttin Durgā in der Form als Mahiṣāsuramardinī („die den Büffeldämon besiegt“, W. Kirfel, Symbolik des Hinduismus, Stuttgart 1959) dargestellt. Entsprechend tritt sie mit ihrem linken Fuß den Büffel nieder, dessen Kopf sie bereits abgeschlagen hat (bei der linken Figur wurde dieser vergessen), und aus dessen Rumpf der Dämon herausfährt. Die Figuren der Göttin sind an sich identisch, mit folgenden Abweichungen: a) Die Körperfarbe variiert. b) Die Attribute sind zum Teil vertauscht. c) Die Ausfallhaltung geht bei der mittleren und den beiden rechten Darstellungen in die entgegengesetzte Richtung. d) Der Löwe wendet sich dreimal zur Göttin, zweimal ist er abgewendet und dreht den Kopf zurück. e) Die Figur links außen hat zwei Begleiter. Über den Gestalten befindet sich ein Baldachin und zwischen ihnen hängt jeweils ein Wedel (eigentlich eine Lampe) herab.
Stil und Einordnung
Ein Paṭa (Wandbild) in ähnlichem Stil findet sich bei Pal (1985, P 25, Farbtafel S. 72). Typisch hierfür sind die großen Ohrringe der Figuren, die zwei Fähnchen, die je seitlich an der Krone stecken, sowie deren Augen, deren Pupillen beide in den inneren Augenwinkeln eingemalt sind (sie schielen). Vergleichbar sind noch die Deckel bei Pal (Pal 1978, Pt. 2, Taf. 62).
Provenienz
1987 bei J. Singer, London für die BSB erworben.
Literaturhinweise
Grönbold (1991), S. 32f.