Über das Projekt

Aus Prachteinbände
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Projektaufbau und -umfang

Im Rahmen des DFG-Projekts "Erschließung und Digitalisierung von Prachteinbänden als eigenständige Kunstobjekte" wurden anhand eines Corpus von circa 60 westlichen Goldschmiedeeinbänden des Mittelalters und der Neuzeit sowie von circa 100 tibetischen Buchdeckeln aus den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek ein Standard der Beschreibung dieser eigenständigen Kunstobjekte entwickelt. Begleitend wurden die Objekte in einem kamerabasierten Workflow unter Einbeziehung der Ergebnisse der Erschließung digitalisiert. Ausgewählte Objekte der beiden Corpora werden zudem vom Institut für Bestandserhaltung und Restaurierung (IBR) der Bayerischen Staatsbibliothek mit materialwissenschaftlichen und kunsttechnologischen Verfahren analysiert.


Im Mittelpunkt des Projekts stand somit nicht die vollständige Digitalisierung und Tiefenerschließung der beiden Teilcorpora, sondern vielmehr die Entwicklung eines adäquaten Formats der Beschreibung und Digitalisierung. Da der ursprüngliche Projektantrag nicht vollumfänglich genehmigt wurde, werden nicht alle Beschreibungen und materialtechnischen Analyse-Seiten von Digitalisaten des Objekts begleitet; umgekehrt gibt es auch Digitalisate von Einbänden oder Buchdeckeln, die nicht von einer vollumfänglichen kunsthistorischen Beschreibung begleitet werden.

Im Teilprojekt westliche Prachteinbände werden alle Digitalisate von einer Beschreibung begleitet; in einigen Fällen konnte hierbei nur eine basale Auswertung der Sekundärliteratur vorgenommen werden. Diese Beschreibungen sind ggf. als "Kurzerfassung" gekennzeichnet.

Im Teilprojekt asiatische Buchdeckel konnten etliche der digitalisierten Objekte aufgrund der Kürzungen im Bereich des wissenschaftlichen Personals leider nicht mit einer kunsthistorischen Beschreibung versehen werden; hier liegt leider in den meisten Fällen auch keine Sekundärliteratur vor. In diesen Fällen wurden die Digitalisate mit den enstprechenden Repertoriumseinträgen der BSB verlinkt.


Der Beschreibungsstandard ist modular aufgebaut: Auf Stufe 1 wird ein Kerndatenset für den Datentausch sowie den Nachweis der Objekte in Form von Katalogisaten (z.B. für Bibliothekskataloge oder Collection-Management-System bzw. Digitalisierungsworkflow-Tools) aufgenommen.

Die speziellen Erfordernisse einer detaillierteren, das Objekt als eigenständiges Kunstwerk beschreibenden Erschließung werden auf Stufe 2 berücksichtigt.

Die Dokumentation der aus naturwissenschaftlichen Untersuchungen gewonnenen Daten erfolgt in einer 3. Stufe.

In der webbasierten Präsentation sind die Einbandbeschreibungen mit den eigens entwickelten Thesaurusbegriffen verlinkt, um die Suchbarkeit und Vernetzung zu erleichtern. Für einzelne Abschnitte der Beschreibung wurden normierte Indexbegriffe entwickelt und in einem projektspezifischen Thesaurus online veröffentlicht. Die Begriffe wurden der GND, der Fachliteratur und den einschlägigen internationalen Fachthesauri entnommen; soweit möglich wurden auch hierarchische Beziehungen (Oberbegriffe) berücksichtigt.

Projektergebnisse

Erfassungsanleitungen

Entwicklung eines Formats für Katalogaufnahmen für Einbände als selbstständige Kunstwerke: Erfassungsanleitung Kerndatensets Stufe 1.pdf.


Entwicklung eines Formats für die kunsthistorische Tiefenererschließung (Stufe 2) von Einbänden als selbstständige Kunstwerke nach CDWA: Erfassungsanleitung kunsthistorische Tiefenerschließung Stufe 2.pdf


Digitalisierungsempfehlungen

Empfehlungen für die Digitalisierung von Einbänden.pdf.


Thesauri

Thesaurus allgemeiner Sachschlagwörter

Um die Suche vor allem innerhalb der Beschreibungsabschnitte "Material und Technik" sowie die Suche nach speziellen Einbandtypen zu erleichtern, wurde ein umfassender projektinterner Thesaurus für allgemeine Sachschlagwörter ("Generic Concept Thesaurus") entwickelt. Dieser orientiert sich an den Begrifflichkeiten einschlägiger Normdatenbanken. Für das deutsche Schlagwort wurde, soweit möglich, die Begrifflichkeit der Gemeinsamen Normdatei (GND) verwendet und, wo dies nicht möglich war, der einschlägige Fachliteratur entnommen (s. Literaturliste zum allgemeinen Thesaurus). Bisher nicht in der GND vertretenes Spezialvokabular wurde, sofern für die Nachnutzung relevant, in die GND eingebracht.

Für die englische Übersetzung der Begriffe wurde, soweit möglich, die Begrifflichkeit des Getty Thesaurus for Art and Architecture (Getty AAT) verwendet. Die Sachschlagwörter der Library of Congress authorities und weiterer Spezialdatenbanken werden ebenfalls angegeben, sofern verfügbar.

Über die Verlinkung der Thesaurusseiten mit den Beschreibungen wird die Suche mit normiertem Vokabular in den Bereichen Objekttyp, Material und Technik möglich.

Ikonographische Thesauri

Für das Projekt wurden zwei interne ikonographische Thesauri entwickelt, die die Suche innerhalb des Abschnitts "Ikonographie" vereinfachen sollen:


Teilprojekt westliche Einbände: ikonographischer Thesaurus

Alle Beschreibungen westlicher Einbände wurden mit Schlagwörtern der ikonographischen Klassifikation IconClass ausgezeichnet und mit den entsprechenden Links zur Online-Datenbank versehen, die die Systematik der Klassifikation enthalten. Über die englische Übersetzung der Begriffe auf den entsprechenden Seiten des projektinternen Thesaurus kann die Online-Präsentation der Prachteinbände auch mit englischen Begriffen durchsucht werden.

Teilprojekt asiatische Buchdeckel: ikonographischer Thesaurus

Da IconClass nicht für außereuropäische Sujets ausgebaut ist, musste für die ikonographische Erschließung der asiatischen Buchdeckel zunächst ein projektinterner ikonographischer Thesaurus eigens entwickelt werden. Auf den entsprechenden Seiten des projektinternen Thesaurus stehen die Begriffe, sowiet möglich, auch in den Sprachen Sanskrit und Tibetisch zur Verfügung. Die herangezogene Fachliteratur ist in der Literaturliste zum asiatischen ikonographischen Thesaurus verzeichnet.


Nachnutzung von Inhalten des SMW

Alle Seiten des Semantic Media Wiki (Einband- und Spolienbeschreibungen, materialwissenschaftliche Analytik sowie Thesaurusseiten) können in den Formaten *.pdf und *.xml heruntergeladen werden.

Thesaurusbegriffe sind über eine je eigene URL adressierbar; sie stehen auch über einen seitenbezogenen RDF-Feed zu Nachnutzung zur Verfügung.

Um die Nachnutzbarkeit der Beschreibungsdaten des Projekts zu gewährleisten, wird ein XSLT-Skript angeboten, mit dem sich die Beschreibungselemente von der projektspezifischen Abfolge in die des LIDO-Schemas überführt werden können.


Die Downloadfunktion ist in der Kopfzeile der Webseite am rechten Rand über die drei horizontalen Linien ("Burger-Menü") im Dropdown verfügbar. Es stehen je nach aktuell angezeigter Seite unterschiedliche Funktionen zur Auswahl:


a) Ist eine Beschreibung geöffnet, wird über die Funktion „Diese Seite als XML“ im Browser die XML-Ansicht der aktuellen Seite geöffnet. Ein Download der Datei wird nicht gestartet.

b) Auf beliebigen Seiten ist die Funktion „XML-Export“ verfügbar. Hier ist eine eine Seite verlinkt, die den Export beliebiger Seiten ermöglicht. Für den XML-Export können entweder alle Seiten einer Kategorie exportiert werden (z.B. „Westliche_Prachteinbände“ oder „Tibetische_Buchdeckel“), oder über die Funktion „Seiten manuell einfügen“ die Titel einzelner Seiten ausgewählt werden. Seitentitel folgen dem Muster „Clm_14000_Einband_Hauptaufnahme“.


Bei der Verwendung des XSLT-Skriptes sind folgende Hinweise zu beachten:


Über die Exportfunktion erhalten Sie ein *.xml – Dokument, das eine Reihe von Metadaten über die Beschreibungsseite sowie den eigentlichen Beschreibungsinhalt umfasst. Die XSL-Transformation greift nur auf den reinen Beschreibungsinhalt zu.


Der Beschreibungsinhalt ist in dem mit „text“ bezeichneten letzten Element des Dokuments zu finden. Dieses XML-Dokument muss zunächst (manuell) extrahiert werden, um die Seite von der spezifischen Präsentationsform des Semantic Media Wiki (SMW) in ein wohlgeformtes XML-Dokument umzuwandeln.


Anleitung:


1. Löschen Sie mit Ausnahme nur des Inhalts des XML-Elements „text“ alle Informationen aus dem Dokument.

2. Zu Beginn und Ende des Dokuments stehen Informationen, die rein für die Präsentation erforderlich sind: Sie sind je von geschweiften Klammern umgeben. Diese Zeilen sind zu entfernen, bis das eigentliche Beschreibungs-XML-Dokument beginnt:

<!--<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>-->


3. Am Ende des Dokuments ist der Quellcode ab dem Element, das die Kategorie angibt (z.B. "Kategorie:Westliche Prachteinbände", in doppelten eckigen Klammern) zu entfernen.

4. Die XML-Struktur des Dokuments ist im Quelltext des Semantic Media Wiki zwar hinterlegt, jedoch auskommentiert. Die Auskommentierung kann entfernt werden, indem alle Sequenzen

„<!--<“ durch „<“ sowie „>-->“ durch ">" ersetzt werden.


4. Des Weiteren sind im Anschluss folgende Stringersetzungen durchzuführen:

• „&lt;“ durch <

• „&gt;“ durch >

• „&quot;“ durch “


Das bereitgestellte XSLT-Skript (Smw2lido.xsl) wandelt das Dokument in ein valides LIDO-XML-Dokument um (Getestet mit dem XSLT-Prozessor Saxon in der Version für Java).


Folgende Musterdateien stehen im Zielformat LIDO-XML zur Verfügung:

Clm 22021.xml

Clm 23640.xml

Clm 22021 Einband Spolie Braunfirnisplatten VD.xml

Clm 22021 Einband Spolie Elfenbeinreliefs VD.xml

Cod.tibet. 1008(1.xml

Cod.tibet. 1008(2.xml




Projektpartner

BSB MDZ DFG
Institut für Bestandserhaltung und Restaurierung IBR
Abteilung Handschriften und Alte Drucke