Tibetischer Buchdeckel (Oberdeckel) - BSB Cod.tibet. 641(1
Übersicht | |
Signatur | Cod.tibet. 641(1 |
Maße | 211-212 mm x 677 mm x 21 mm |
Datierung | ca. 18./19. Jh. |
Ort | Tibet/Xizang |
Objekttyp | Buchdeckel |
Katalogisierungsebene | Gesamtaufnahme (item) |
Klassifizierung | Kategorie:Schnitzerei |
Kategorie | Tibetischer Buchdeckel |
Kurzaufnahme zum Buchdeckel im BSB-Katalog mit weiterführenden Informationen |
Digitalisat |
Beschreibung: Bayerische Staatsbibliothek, Günter Grönbold / Samyo Rode, 1991 / 2016
Tibetischer Buchdeckel aus Holz; Außenseite geschnitzt und bemalt, Innenseite bemalt mit figürlichen Darstellungen.
Zugehöriger Oberdeckel/Unterdeckel:
Buchdeckel eines zusammengehörenden Paares: Unterdeckel: Cod.tibet. 641(2
Entstehung
unbekannt, ca. 18./19. Jh. in Tibet/Xizang
Maße
Oberdeckel:
211-212 mm x 677 mm x 21 mm
Außenseite:
Mittelfeld:
65-67 mm x 524 mm
Mittelfeldstege:
23-26 mm breit
Rahmen:
47-51 mm breit
Innenseite:
Mittelfeld:
166-168 mm x 631 mm
Mittelfeldstege:
1-2 mm breit
Rahmen:
21-25 mm breit
Material und Technik
Buchdeckel aus Holz, Außenseite geschnitzt und bemalt; Innenseite bemalt.
Beschreibung des Äußeren
Außenseite (Zierseite):
Mittelfeld:
Nebeneinander sind mit goldenen Umrisslinien zehn sitzende Figuren gemalt.
Mittelfeldsteg:
Erhabene Stege und eine Perlenreihe grenzen das Mittelfeld ab.
Rahmen:
Von den Ecken des Mittelfeldes laufen Diagonalstege zum erhabenen Rand des Deckels. Wie im Mittelfeld sind auch in den Rahmenfeldern Figuren eingmalt.
Innenseite (Zierseite):
Die Innenseite ist rot gefasst.
Mittelfeld:
Es sind drei Reihen mit je 14 Rechtecken umit goldenen Umrisslinien aufgemalt. In jedem dieser Rechtecke ist eine sitzende Figur abgebildet.
Rahmen:
Die Rechtecke reichen nicht bis zum Rand des Deckels. Der Rahmen ist abgesehen von der roten Fassung ungestaltet.
Schmalseite 1: Es ist Schrift eingeritzt, die über die Stirnseite hinaus bis in die Längsseite reicht.
Ikonographie
Außenseite:
Mittelfeld:
Bei den Figuren handelt es sich stets um Śākyamuni mit Erdberührungsgeste, der auf einem Lotus sitzt und mit Aureole und Nimbus abgebildet ist. Im Mittelfeld sind zehn dieser Abbildungen zu finden; auf den Rahmenfeldern insgesamt 30 weitere.
Innenseite:
Mittelfeld:
Mit goldenen Umrisslinien ist die Gestalt des Amitāyus eingemalt. Er trägt Bodhisattva-Schmuck und hält in Meditationsgeste eine Vase, aus der eine Pflanze ragt. Nur Haar und Augen sind in Schwarz und Weiß bemalt.
Schmalseite 1:
Es handelt sich um tibetische Schrift. Auf dem Oberdeckel steht die Schrift auf dem Kopf. Offenbar wurde sie zusammen mit dem Unterdeckel geritzt und dabei irrtümlich verkehrt. Daneben sind zwei Silben in schwarzer Schrift (in korrekter Ausrichtung).
Stil und Einordnung
Ein auf der Innensiete ähnlich gestaltetes Paar Deckel war bei Sotheby in der Auktion vom 5.6.1989, Nr. 19 (datiert ca. 18. Jh.)
Jeder Deckel ist von einer anderen Hand gemalt worden. Im Unterdeckel fehlt z.B. durchgehend der Schal um die Schultern.
Provenienz
Kauf
Literaturhinweise
Grönbold (1991), S. 132f.