ESlg/Asc. 5546 d Einband Hauptaufnahme: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Mittelfeld figürliche Szene mit Figuren in Hochrelief; darüber und darunter jeweils ein geflügelter Engelskopf, den Akanthusranken umziehen; die Ecken werden von großen Blüten eingenommen. Äußere Einfassungsleisten in Form von gedrehten Kordeln.  
Im Mittelfeld figürliche Szene mit Figuren in [[Technik::Hochrelief]]; darüber und darunter jeweils ein geflügelter Engelskopf, den [[Ikonographie::Akanthus (Rahmenornament)|Akanthusranken]] umziehen; die Ecken werden von großen Blüten eingenommen. Äußere Einfassungsleisten in Form von gedrehten Kordeln.  


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Im Mittelfeld figürliche Szene mit Figuren in Hochrelief; darüber und darunter jeweils ein geflügelter Engelskopf, den Akanthusranken umziehen; die Ecken werden von großen Blüten eingenommen. Äußere Einfassungsleisten in Form von gedrehten Kordeln.


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Putto, auf Akanthusranken reitend.
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Kreuzigung Christi (Öffnung der Seitenwunde durch den Hauptmann Longinus).  
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Bekehrung des Saulus (Inschrift: „Saule, Saule quid me persequeris“, Apg 9, 4)
Bekehrung des [[Ikonographie::Saulus]] (Inschrift: ''Saule, Saule quid me persequeris'', Apg 9, 4)


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Anbetung des Kindes durch die Hirten.
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Der Silbereinband ist möglicherweise eigens für das 1687 gedruckte Andachtsbuch gefertigt worden. Für den insgesamt recht grob ausgeführten Buchdeckel kommt – in Entsprechung zum Verlagsort Stade – eventuell eine Entstehung in Norddeutschland in Frage. Darauf könnte besonders die Bildung der großformigen Blüten schließen lassen.
Der Silbereinband ist möglicherweise eigens für das 1687 gedruckte Andachtsbuch gefertigt worden. Für den insgesamt recht grob ausgeführten Buchdeckel kommt – in Entsprechung zum Verlagsort Stade – eventuell eine Entstehung in Norddeutschland in Frage. Darauf könnte besonders die Bildung der großformigen Blüten schließen lassen.


Die Darstellung der Öffnung der Seitenwunde findet sich auch auf zwei weit qualitätvolleren Buchdeckeln wohl Augsburger Provenienz aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, von denen der eine ein 1718 in Leipzig gedrucktes Andachtsbuch umschließt (Verst.-Kat. Sotheby’s, London, 10. Mai 1985, Silver and Enamel Bindings, Los 26 und 29).  
Die Darstellung der Öffnung der Seitenwunde findet sich auch auf zwei weit qualitätvolleren Buchdeckeln wohl Augsburger Provenienz aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, von denen der eine ein 1718 in Leipzig gedrucktes Andachtsbuch umschließt ([[Literaturliste_Westliche_Prachteinbände|Verst.-Kat. Sotheby’s, London, ''Silver and Enamel Bindings'' (10. Mai 1985)]], Los 26 und 29).  




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== Literaturhinweise ==  
== Literaturhinweise ==  


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[[Literaturliste_Westliche_Prachteinbände|Verst.-Kat. Sotheby’s, London, ''Silver and Enamel Bindings'' (10. Mai 1985)]], Los 26 und 29).





Version vom 25. Juli 2018, 08:41 Uhr

Übersicht
Signatur ESlg/Asc. 5546 d#Einband
Maße 123 mm x 65 mm x 43 mm
Datierung um 1687
Ort Mitteleuropa: Deutschland
Objekttyp Silbereinband
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Goldschmiedekunst
Kategorie Westliche Prachteinbände


Beschreibung: Lorenz Seelig, 2018


[kurze summarische Beschreibung]


Informationen zum Trägerband

Überliefert mit: Druckschrift München, Bayerische Staatsbibliothek, ESlg/Asc. 5545 c  : Johann Arndt, Paradieß-Gärtlein Voller Christlicher Tugenden, Stade, 1687.



Entstehung

Unbekannter Goldschmied, spätes 17. Jahrhundert (wohl um oder bald nach 1687). Mitteleuropa: Deutschland


Komponenten

Vorderdeckel:

1 getriebene Silberplatte

Rückdeckel:

1 getriebene Silberplatte

Rücken:

1 getriebene Silberplatte

Scharniere [wie viele Scharniere?]

Schließen:

2 gegossene Schließen



Maße

Gesamt:

123 mm x 65 mm x 43 mm

Vorderdeckel:

123 mm x 65 mm x 4 mm

Rückdeckel:

123 mm x 65 mm x 3 mm

Rücken:

125 mm x 43 mm



Material und Technik

Vorder- und Rückdeckel:

Die Silberreliefs sind separat gearbeitet und mit Stiften recht grob auf den planen glatten Silberblechen des Buchdeckels befestigt. Im Bereich der Ranken und Blüten sind die Reliefs durchbrochen ausgeführt, dort tritt der vergoldete Grund kontrastierend in Erscheinung. Vergoldet sind auch die Einfassungsleisten, die gedrehte Kordeln imitieren. – Trägerblech: Silber, geschmiedet, vergoldet. Applizierte Reliefs: Silber, getrieben, ziseliert, punziert, graviert. – Einfassungsleisten: Silber, vergoldet. [Technik?]


Schließen:

Silber, gegossen, punziert.

Rücken:

Die Silberreliefs sind separat gearbeitet und mit Stiften recht grob auf den planen glatten Silberblechen des Buchdeckels befestigt. Im Bereich der Ranken und Blüten sind die Reliefs durchbrochen ausgeführt, dort tritt der vergoldete Grund kontrastierend in Erscheinung. – Trägerblech: Silber, geschmiedet, vergoldet. Applizierte Reliefs: Silber, getrieben, ziseliert, punziert, graviert.

Kapitalschutz:

Silber, getrieben, ziseliert, punziert, vergoldet.


Beschreibung des Äußeren

Vorder- und Rückdeckel:

Im Mittelfeld figürliche Szene mit Figuren in Hochrelief; darüber und darunter jeweils ein geflügelter Engelskopf, den Akanthusranken umziehen; die Ecken werden von großen Blüten eingenommen. Äußere Einfassungsleisten in Form von gedrehten Kordeln.


Schließen:

Putto, auf Akanthusranken reitend.

Rücken:

Im Mittelfeld figürliche Szene mit Figuren in Hochrelief; darüber und darunter jeweils ein geflügelter Engelskopf, der von Akanthusranken umzogen wird.

Kapitalschutz:

[?] 


Zustandsberichte

Stark oxidiert, Scharniere locker.


Ikonographie

Vorderdeckel:

Kreuzigung Christi (Öffnung der Seitenwunde durch den Hauptmann Longinus).

Rückdeckel:

Bekehrung des Saulus (Inschrift: Saule, Saule quid me persequeris, Apg 9, 4)

Rücken:

Anbetung des Kindes durch die Hirten.

Schließen:

Putto, auf Akanthusranken reitend.



Stil und Einordnung

Der Silbereinband ist möglicherweise eigens für das 1687 gedruckte Andachtsbuch gefertigt worden. Für den insgesamt recht grob ausgeführten Buchdeckel kommt – in Entsprechung zum Verlagsort Stade – eventuell eine Entstehung in Norddeutschland in Frage. Darauf könnte besonders die Bildung der großformigen Blüten schließen lassen.

Die Darstellung der Öffnung der Seitenwunde findet sich auch auf zwei weit qualitätvolleren Buchdeckeln wohl Augsburger Provenienz aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, von denen der eine ein 1718 in Leipzig gedrucktes Andachtsbuch umschließt (Verst.-Kat. Sotheby’s, London, Silver and Enamel Bindings (10. Mai 1985), Los 26 und 29).


Provenienz

[...]


Literaturhinweise

Verst.-Kat. Sotheby’s, London, Silver and Enamel Bindings (10. Mai 1985), Los 26 und 29).