Tibetischer Buchdeckel (Unterdeckel) - BSB Cod.tibet. 489

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Übersicht
Signatur Cod.tibet. 489
Maße 201-202 mm x 677 mm x 22 mm
Datierung ca. 14./15. Jh.
Ort Tibet/Xizang
Objekttyp Buchdeckel, asiatisch
Katalogisierungsebene Gesamtaufnahme (item)
Klassifizierung Kategorie:Schnitzkunst
Kategorie Kategorie:Tibetische_Buchdeckel

Beschreibung: Günter Grönbold/Samyo Rode. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.


Die Schnitzerei des schwer einzuordnenden Deckels ist hart; der Gesichtsausdruck der Gestalten wirkt fremdartig.

Entstehung

unbekannt, ca. 14. Jh./15. Jh. in Tibet/Xizang.


Maße

Unterdeckel:

201-202 mm x 677 mm x 22 mm


Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

96 mm x 569 mm


Mittelfeldbegrenzung:

10-12 mm


Rahmen:

42-43 mm

(Angaben ohne Berücksichtigung der übergroßen Mittelgruppe.)


Innenseite:

Mittelfeld:

93-97 mm x 541 mm


Mittelfeldbegrenzung:

18-21 mm


Rahmen:

links 53 mm breit, rechts 43 mm breit, oben 29-34 mm breit, unten 34-35 mm breit


Material und Technik

Geschnitzter, vergoldeter und bemalter Buchdeckel aus leichtem Holz


Beschreibung des Äußeren

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Fünf Teilfelder, durch geschnitztes Rankenwerk getrennt, mit figürlichen Schnitzereien, darunter die Zentralgruppe, die über den Mittelfeldsteg in den Rahmen übergreift.


Mittelfeldbegrenzung:

Um das Mittelfeld läuft eine Perlenreihe zwischen einfachen Stegen.


Rahmen:

Der ca. 42-43 mm breite Außenrahmen ist bemalt mit geometrischen Motiven in Form von Halbkreisen in Schwarz und Rot. Als äußerster Rahmen dient eine Rille und eine schmucklose plane Leiste.


Innenseite:

Mittelfeld:

Im Mittelfeld sind vegetabile Ornamente vor rotem Hintergrund dargestellt.


Mittelfeldbegrenzung:

Um das Mittelfeld verlaufen hintereinander drei schmalere Streifen, von innen her in den Farben Schwarz, gold und Rot.


Rahmen:

Den Rahmen bildet ein wesentlich breiterer Streifen in goldener Farbe.


Schmalseite 1:

In flacher Schnitzerei ist eine Ranke zu erkennen, in der Mitte der Seite eine figürliche Darstellung. Die Schmalseite ist teilweise noch vergoldet.


Längsseite 1:

Die Längsseite weist Reste von farbiger Fassung auf.


Schmalseite 2:

Die Schmalseite weist Reste von farbiger Fassung auf.


Längsseite 2:

Die Längsseite weist Reste von farbiger Fassung auf.


Profil:

Die Höhe des Deckels ist an den Rändern etwas kleiner als in der Mitte.


Zustandsberichte

Die Farbe auf der Außenseite des Deckels ist teilweise abgerieben, gerade am untern und rechten Rahmen. Gleiches gilt für die Vergoldung. Von der linken Seite her zieht sich ein Riss im Holz bis über die Mitte des Deckels.


Ikonographie

Außenseite (Zierseite):

Mittelfeld:

Im Mittelfeld sitzen auf Lotusblüten die fünf Tathāgatas. Ihre Throne werden von je einem Paar ihrer Reittiere (skt. Vāhana) getragen: (von links) Ratnasambhava (Pferde mit Juwelen auf dem Rücken), Akṣobhya (Elefanten, dazwischen Vajra, sein besonderes Symbol), Vairocana (Löwen, dazwischen Rad), Amitābha (Pfauen, dazwischen Blüte), Amoghasiddhi (Vogelwesen / skt. garuḍa, dazwischen doppelter Vajra). Zwischen den Buddhas ist eckig geschnitztes Rankenwerk, in dessen Mitte sich jeweils ein Fabeltier befindet. Der Thron Vairocanas hat rechts und links im Thronbogen von unten je einen Elefanten, gehörnten Löwen (skt. Vyāla), Seeungeheuer (skt. Makara) und ganz oben ein Vogelwesen (skt. Garuḍa). Der obere Teil durchbricht das Mittelfeld und reicht bis zum Rand des Deckels. Die Buddhas tragen dreispitzige Kronen mit sehr hoher und spitzer Mütze. Aureole und Nimbus sind oben abgeplattet; über den Schultern sind die Spitzen der Throne sichtbar.


Schmalseite 1:

Zwischen springenden Tieren und Ranken ist zentral eine Buddhafigur zu sehen.


Provenienz

1988 von N.G. Ronge (Ittenbach) für die BSB erworben.


Literaturhinweise

Grönbold, Tibetische Buchdeckel (1991), 60f.


Empfohlene Zitierweise

Günter Grönbold/Samyo Rode. Tibetischer Buchdeckel (Unterdeckel) - BSB Cod.tibet. 489. Bayerische Staatsbibliothek, 1991/2016.

URL: https://einbaende.digitale-sammlungen.de/Prachteinbaende/Cod.tibet._489_Hauptaufnahme, aufgerufen am 29.03.2024